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LSN stellte Niedersachsen-Monitor 2017 vor – Gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktzahlen bei wachsender Bevölkerung

Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen



Datum: 08. Dezember 2017
Nummer 97/17




HANNOVER. Die Präsidentin des Landesamtes für Statistik, Simone Lehmann, stellte am 8. Dezember im Anschluss an die Landespressekonferenz den Niedersachsen-Monitor 2017 vor.- Die Publikation zeigt die aktuelle und mittelfristige Entwicklung Niedersachsens im Vergleich zu den Ländern und zum Bundestrend in 11 Themenfeldern. Einige Indikatoren werden darüber hinaus im EU-Vergleich betrachtet. Die zugrundeliegenden Daten beziehen sich überwiegend auf das Jahr 2016.


Folgende Ergebnisse können herausgestellt werden:

Demografischer Wandel:
Die Bevölkerung wuchs 2016 das fünfte Jahr in Folge. Mitte des Jahres lebten knapp 7,95 Millionen Menschen in Niedersachsen, ein Plus von gut 21.900 Personen im ersten Halbjahr (+0,3%). Grund für diesen Zuwachs waren Wanderungsgewinne, die das Geburtendefizit von knapp 10.500 Personen mehr als ausglichen. Niedersachsen nähert sich der 8 Mio. Grenze, die erstmals 2004 in Niedersachsen kurzfristig überschritten wurde.


Wirtschaft und Arbeitsmarkt:

Die Wirtschaft Niedersachsens wuchs im Jahr 2016 gemessen am Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt +1,4%), wenn auch schwächer als im Bundesdurchschnitt (+1,9%).

Die Zahl der Erwerbstätigen, die in Niedersachsen arbeiteten, stieg 2016 erstmals auf knapp über 4 Mio. Personen (+1,1%). Die Wachstumsrate lag leicht unter dem Bundesdurchschnitt (+1,2%). Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0% (Deutschland: 6,1%).

Im Zeitraum 2011 – 2016 wuchs die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 10,3%, gleichzeitig sank die Zahl der Minijobs um 4,1%.


Soziales, Bildung und Wissenschaft:

Die Armutsgefährdungsquote lag in Niedersachsen im Jahr 2016 mit 16,0% leicht über dem Niveau des Vorjahres (Bund: unverändert 15,7%) und erreichte damit den höchsten Wert seit 2005. Im Land galten damit mehr als 1,25 Mio. Menschen als armutsgefährdet. Die Zahl der Menschen in Haushalten, die Arbeitslosengeld II und Sozialgeld erhielten, erhöhte sich um 2,7% auf über 600.000 Personen (Deutschland: +1,4%).

2016 stieg die Quote der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger im Alter von 18 bis unter 25 Jahren gegenüber dem Vorjahr an. Betroffen waren fast 12 von 100 Jugendlichen in diesem Alter (Nds. 11,9%, Bund 10,2%).

Auf der anderen Seite lag die Studienberechtigtenquote, die sowohl das Abitur als auch die Fachhochschulreife und andere Abschlüsse berücksichtigt, 2015 mit 54,5% etwas über dem Bundesdurchschnitt (53,0%).

Für Forschung und Entwicklung (FuE) wurden 2015 in Niedersachsen insgesamt rund 8,9 Milliarden Euro aufgewendet (Deutschland: 88,8 Milliarden Euro). Der Anteil der Ausgaben für FuE am Bruttoinlandsprodukt lag mit 3,5% über dem bundesweiten Durchschnitt (2,9%).


Öffentliche Finanzen:

Land und Kommunen in Niedersachsen profitierten auch 2016 von steigenden Gesamteinnahmen, wobei Niedersachsen sich mit einem Plus von 6,8% im Vergleich zum Vorjahr deutlich über dem Durchschnitt aller Länder befand (+5,5%). Jedoch erhöhten sich 2016 auch die Ausgaben von Land und Kommunen um 4,4% (Deutschland: +4,1%). In Niedersachsen standen Einnahmen von 46,7 Mrd. Euro Ausgaben in Höhe von 44,5 Mrd. Euro gegenüber, so dass sich ein positiver Finanzierungssaldo von 2,2 Mrd. Euro ergab.


Umwelt:
Die erneuerbaren Energien haben in Niedersachsen weiter an Bedeutung gewonnen. Der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch erhöhte sich 2014 gegenüber dem Vorjahr auf 14,8% (Bund: 11,5%). Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg auf 36,0% (Deutschland: 25,8%). Allerdings gab es bei den CO2-Emissionen aus dem Primärenergieverbrauch einen Anstieg um 2,0% auf 66,8 Mio. Tonnen (Deutschland: -5,2%).

Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Fläche weitete sich in Niedersachsen 2016 im Vergleich zu 2013 um 0,4 Prozentpunkte auf 3,5% aus (Deutschland: +0,7; 7,0%). Dennoch wies Niedersachsen damit immer noch den kleinsten Anteil ökologisch bewirtschafteter Fläche in Deutschland aus.


Aktuelle Entwicklungen im Jahr 2017:

Erste Daten für 2017 bestätigen die Trends in Wirtschaft und Arbeitsmarkt.
  • Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 2,1% (Bundesdurchschnitt +2,0%).
  • Die Erwerbstätigenzahl erhöhte sich im 1. Vierteljahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3% (Deutschland: +1,5%).
  • Die Arbeitslosenquote zum 30. Juni 2017 war mit 5,6% um 0,2 Prozentpunkte niedriger als ein Jahr zuvor (Deutschland: 5,5%; -0,4 Prozentpunkte).

Zusammenfassend erklärte Simone Lehmann: „Infolge von Zuwanderung stieg die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner Niedersachsens im ersten Halbjahr 2016 weiter an. Trotz einer guten Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage gelang es nicht, die Armutsgefährdung zurückzudrängen. 2016 wuchs die Wirtschaft in Niedersachsen, wenn auch schwächer als im Bundesdurchschnitt.
Auf dem Arbeitsmarkt wurden bis ins Jahr 2017 Höchstwerte bei der Zahl der Erwerbstätigen erreicht, bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Arbeitslosen auf ein neues Tief.


Die Broschüre ist für 9,50 € voraussichtlich ab Anfang 2018 beim Schriftenvertrieb des LSN erhältlich.
Niedersächsische regionalisierte Daten sind in der LSN-Online-Datenbank (http://www1.nls.niedersachsen.de/) und kartografisch im Regionalmonitoring Niedersachsen (http://www.regionalmonitoring-statistik.niedersachsen.de) abrufbar.


Niedersachsen-Monitor Ausgabe 2017



Kontakt
:
Frau Dr. Koch-Sterrenberg, Tel. 0511 9898-3111
margret.koch-sterrenberg@statistik.niedersachsen.de

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Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
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