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Zahl der Asylbewerberleistungsempfänger in Niedersachsen weiter gestiegen

Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen



Datum: 22. Juli 2013
Nummer 55/13


HANNOVER. In Niedersachsen erhielten am Jahresende 2012 insgesamt 16 607 Personen Regelleistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG). Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) mitteilt, waren es im Jahr zuvor 16 191 Personen. Auch wenn der Anstieg mit 416 Personen (2,6 %) gering ausfiel, war es der 2. Anstieg in Folge. 57 % der Empfänger waren männlich und 43 % weiblich.

Zu den Regelleistungen gehören Grundleistungen nach § 3 AsylbLG wie z.B. die Bereitstellung einer Unterkunft, von Heizung, Kleidung sowie Mitteln zur Gesundheits- und Körperpflege, die vorrangig in Form von Sachleistungen bereit gestellt werden, aber auch ein monatlicher Geldbetrag, der zur Deckung der persönlichen Bedürfnisse dienen soll. Unter den gesetzlichen Voraussetzungen kann den Leistungsberechtigten gem. § 2 AsylbLG anstelle der Grundleistungen Leistungen entsprechend dem SGB XII gewährt werden. Zur Deckung des täglichen Bedarfs kommt hier in erster Linie die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt in Frage. Ende 2012 erhielten 12 140 Personen Grundleistungen in Form von Sachleistungen, Wertgutscheinen und Geldleistungen und 4 467 Personen Hilfe zum Lebensunterhalt.

Außerdem erhielten am Jahresende 2012 7 953 Personen besondere Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Im Fall der besonderen Leistungen handelt es sich um Geld- und Sachleistungen, die nur in besonderen Bedarfssituationen wie beispielsweise Krankheit, Schwangerschaft und Geburt bzw. für sonstige Leistungen bewilligt werden.

Die größte Gruppe der Asylbewerberleistungsempfänger (7 078 Personen; 42,6 %) kamen aus Europa. Darunter stammten mehr als drei Viertel (5 363 Personen, 75,8 %, + 19,3 %) aus dem ehemaligen Jugoslawien, gefolgt von 966 Personen (13,6 %, - 7,4 %) aus der Türkei. 6 584 Personen (40 %) stammten aus Asien, wobei der Irak mit 1 222 Asylbewerbern den größten Anteil stellte (+ 13,3 %), gefolgt von Afghanistan (999 Personen; + 22,3 %) und dem Iran (857 Personen; + 35,4 %). Die Zahl der Asylbewerber aus Afrika erhöhte sich um 30 % von 1 286 auf 1 672 Personen. Insbesondere Personen aus Ghana (+ 78 %) und Somalia (+ 77 %) suchten verstärkt Asyl in Niedersachsen. Bei 1 011 Leistungsempfängern (6,1 %) war die Staatsangehörigkeit unbekannt und 168 Personen waren staatenlos.

Im Durchschnitt waren die Asylbewerber und -bewerberinnen fast 27 Jahre alt. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre betrug 35 %. Lediglich 441 Leistungsempfänger (2,7 %) waren 65 Jahre und älter.

Die Bruttoausgaben für Asylbewerberleistungen beliefen sich im Jahr 2012 auf 108,7 Millionen Euro. Nach Abzug der Einnahmen von 2,4 Millionen Euro verblieben Nettoausgaben in Höhe von 106,3 Millionen Euro, was 14,3 Millionen Euro (+ 15,5 %) mehr gegenüber 2011 bedeutet. 101,4 Millionen Euro der Nettoausgaben wurden durch örtliche Träger (95,4 %) und 4,9 Millionen durch den überörtlichen Träger (4,6 %) ausgezahlt.


Im Statistischen Monatsheft Niedersachsen 7/2013 sind ab Seite 394 mehrere Tabellen zu den Asylbewerberleistungsempfängern 2012 kostenfrei abrufbar.


Ansprechpartner:
Herbert Krüger, Tel. 0511 9898-2216
Dr. Ortrud Moshake, Tel. 0511 9898-2213


Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
© 2013 Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen
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Telefon: 0511 9898-1125
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