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Regionale Arbeitsproduktivität an der deutsch-niederländischen Grenze unterschiedlich

Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen



Datum: 3. Dezember 2018
Nummer 118/18


HANNOVER. Im Grenzgebiet Niederlande-Niedersachsen unterschied sich die Bruttowertschöpfung je erwerbstätiger Person (Arbeitsproduktivität) im Jahr 2015 regional teilweise um mehr als 10.000 Euro zwischen Grenznachbarn. Dies teilten die statistischen Ämter für die Niederlande (CBS), für Niedersachsen (LSN) und für Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) im Rahmen des EU-Interreg-Projekt „Arbeitsmarkt in den Grenzregionen D-NL“ mit.

Die Arbeitsproduktivität der niedersächsischen Kreise im Grenzgebiet Niederlande-Niedersachsen war mit durchschnittlich knapp 57.000 Euro Bruttowertschöpfung je erwerbstätiger Person nur etwas niedriger als im niedersächsischen Landesdurchschnitt (gut 58.000 Euro). Im niederländischen Grenzgebiet zu Niedersachsen lag die Arbeitsproduktivität rund 12.500 Euro unter dem niederländischen Landesdurchschnitt von knapp 70.000 Euro und damit nur rund 500 Euro je erwerbstätiger Person über dem Niveau des niedersächsischen Grenzgebietes.

Ein regionaler Vergleich der Arbeitsproduktivität im Grenzgebiet zeigt: Im Kreis Aurich lag die Bruttowertschöpfung je erwerbstätiger Person mit rund 52.000 Euro deutlich niedriger als in der niederländischen Region Delfzijl (69.000 Euro). Mit gut 49.000 Euro verzeichnete Oost-Groningen die niedrigste Quote. In den angrenzenden Kreisen Leer und Emsland hingegen waren die Werte deutlich höher (57.000 und 59.000 Euro). Im Grenzgebiet Niederlande-Nordrhein-Westfalen hatte Zuid-Limburg mit fast 66.000 Euro Bruttowertschöpfung je erwerbstätiger Person ebenfalls deutlich höhere Werte als der angrenzende Kreis Heinsberg und die Städteregion Aachen (51.000 und 59.000 Euro; alle Werte gerundet).

Die Wirtschaftsstrukturen in den Grenzregionen waren insgesamt ähnlich, dennoch unterschieden sich einige Regionen z.B. aufgrund größerer Industriestandorte. So wies der Wirtschaftszweig „Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe)“ in der Region Delfzijl einen hohen Anteil an der Bruttowertschöpfung (28%) auf, die angrenzenden Kreise Aurich und Leer auf niedersächsischer Seite hingegen niedrigere Werte (20% und 12%). Im deutsch-niederländischen Grenzgebiet hatte die kreisfreie Stadt Emden mit 38% den höchsten Anteil bei diesem Wirtschaftszweig.

2 Tabellen Grenzregionen D-NL: BWS je Erwerbstätige, BWS Anteil je Wirtschaftszweig


Den gesamten Bericht stellt das CBS zum Download bereit:

Wirtschaftsleistung und -struktur an der niederländisch-deutschen Grenze


Hinweise:
Der Bericht resultiert aus einer Kooperation zwischen dem Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS), dem Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) und dem statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen im Landesbetrieb Information und Technik (IT.NRW) und ist Teil eines Projektes zum Arbeitsmarkt in den Grenzregionen Deutschland–Niederlande, das durch EU-INTERREG-Fördermittel unterstützt wird. Das Projekt ermöglicht den Zugang zu grenzüberschreitenden Daten und damit einen Vergleich der Arbeitsmärkte in den beteiligten Ländern. Ziel ist, die Barrierewirkung der Grenze für Bürgerinnen und Bürger sowie Institutionen zu reduzieren.

Mit „Grenzgebiet“ oder „Grenzregion“ sind die NUTS 3-Regionen („Nomenclature des unités territoriales statistiques“) an der deutsch-niederländischen Grenze gemeint, die auf der deutschen Seite den Kreisen entsprechen. Dazu gehören in Niedersachsen die Kreise Aurich, Leer, Emsland und Grafschaft Bentheim sowie die kreisfreie Stadt Emden. Daran grenzen in den Niederlanden die Regionen Regionen Delfzijl en omgeving, Oost-Groningen, Zuidoost Drenthe, Noord-Overijssel und Twente.



Kontakt:

Dr. Margret Koch-Sterrenberg, Tel. 0511 9898-3111
margret.koch-sterrenberg(at)statistik.niedersachsen.de

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
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E-Mail: pressestelle(at)statistik.niedersachsen.de
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