Flächenverbrauch in Niedersachsen weiterhin zu hoch
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 100 vom 04.11.2025
- Täglicher Flächenverbrauch liegt bei 4,9 Hektar
- Über die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt
- Waldfläche nimmt erneut zum Vorjahr zu
HANNOVER. Nach Angaben des Landesamts für Statistik Niedersachsen (LSN) wurden zum Stichtag 31. Dezember 2024 etwa 683.000 Hektar – das entspricht 14,3% der Gesamtfläche Niedersachsens – als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um rund 1.100 Hektar bzw. 0,2%. Im Zeitraum von 2021 bis 2024 lag der durchschnittliche tägliche Flächenverbrauch damit bei 4,9 Hektar und damit noch immer deutlich über dem Zielwert von weniger als 4 Hektar pro Tag, wie er in der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Niedersachsen für das Jahr 2030 festgelegt ist. Der Verbrauch im Vergleich zum vorherigen Vierjahreszeitraum (2020–2023; 5,8 ha/Tag) sank damit um rund 0,9 Hektar. Eine nachhaltige Reduktion der Flächeninanspruchnahme lässt sich jedoch noch nicht eindeutig festlegen, da diese über mehrere Jahre stabil hoch sein müsste. Im Vorjahreszeitraum lag die Reduktion bei lediglich 0,1 ha.
Ende 2024 waren 83,2% der niedersächsischen Bodenfläche mit Vegetation bedeckt. Davon entfielen 57,7% auf landwirtschaftliche Nutzung, während 21,7% als Wald ausgewiesen waren. Die Waldfläche nimmt seit Jahren kontinuierlich zu – insbesondere durch Erstaufforstungsmaßnahmen. Seit 2020 ist sie um rund 2.000 Hektar gewachsen. Die restlichen vegetationsbedeckten Flächen verteilen sich auf Gehölze, Heideflächen, Moore, Sümpfe und ungenutztes Land. Gewässer machten rund 2,1% der Landesfläche aus.
Weitere Details zur Flächennutzung sowie eine interaktive Karte mit Daten zu den einzelnen Landkreisen sind auf der Website und in der Datenbank des LSN verfügbar.
| Bodenfläche nach Art der tatsächlichen Nutzung in Niedersachsen in Hektar (xlsx) | ||
Methodischer Hinweis:
Zu beachten ist, dass die „Siedlungs- und Verkehrsfläche" nicht gleichzusetzen ist mit „versiegelter Fläche", da in die Siedlungs- und Verkehrsfläche auch unbebaute und nicht versiegelte Flächen wie z.B. Grünflächen, Parks und Friedhöfe eingehen. Datengrundlage für die Ermittlung der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist die amtliche Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung.
Seit dem 1.1.2016 basiert die Flächenerhebung in allen Bundesländern auf dem Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystem (ALKIS). Zum Stichtag 31.12.2023 wurden durch die Katasterverwaltungen die Daten in das Anwendungsschema 7.1.2 der GeoInfoDok-NEU migriert. Mit dieser Umstellung trat ein neuer ALKIS-Objektartenkatalog in Kraft. Der bisherige Nutzungsartenkatalog der Tatsächlichen Nutzung (TN) wurde erweitert und wird damit zum Katalog der erweiterten Tatsächlichen Nutzung (TN+). Die Daten ab 2023 sind mit den ALKIS-Daten der Vorjahre aus methodischen Gründen deshalb nur eingeschränkt vergleichbar.
Mit dem Stichtag 31.12.2023 änderte sich das Lieferdatenformat seitens der Vermessungsverwaltungen. Statt aggregierter werden aktuelle georeferenzierte Daten genutzt und die Bodenflächen werden seitens der Statistik nach einem einheitlichen Verfahren ermittelt. Durch diese harmonisierte Flächenberechnung kann es zu geringfügigen Abweichungen zu den an anderer Stelle durch die Vermessungsverwaltungen veröffentlichten Flächenangaben kommen.
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Hendrik Vogt, Tel. 0511 9898-1072
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Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 290 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.
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