Zensus 2011: Mehr als vier Millionen Niedersachsen evangelisch
Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen
Datum: 30. Mai 2014
Nummer 42/14
HANNOVER. Mit den endgültigen Ergebnissen des Zensus 2011 liegen jetzt auch detaillierte Zahlen zu den öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften vor. Am Zensusstichtag, dem 9. Mai 2011, gehörten laut Information des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) fast 4 Millionen und damit 51,5 % der 7,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Niedersachsens der Evangelischen Kirche an. Knapp 2 Millionen Menschen, etwas mehr als ein Viertel (25,8 %) aller Niedersachsen, bekannten sich zu keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft. Weniger als ein Fünftel (18,3 %) der Bevölkerung war katholisch (1,4 Millionen).
Zu den Evangelischen Freikirchen zählten zum Zensusstichtag 97 230 Personen und damit 1,3 % der niedersächsischen Bevölkerung, 65 790 Personen (0,9 %) zu den Orthodoxen Kirchen und 5 250 Personen (0,1 %) zu den Jüdischen Gemeinden. Weitere 169 820 Personen (2,2 %) gaben die Zugehörigkeit zu sonstigen öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften an.
In 30 der 46 Landkreise und kreisfreien Städte Niedersachsens war die Bevölkerung überwiegend evangelisch. In den nordwestniedersächsischen Landkreisen Aurich (75,9 %), Wittmund (73,5 %) und Leer (71,2 %) gehörten etwa drei Viertel der Bevölkerung zur Evangelischen Kirche, in den westlichen Landkreisen Emsland (18,4 %) und Vechta (19,3 %) dagegen nicht einmal jeder Fünfte. Dagegen wiesen diese Landkreise den höchsten Anteil an Katholiken in Niederachsen auf: Emsland 69,2 % und Vechta 67,7 %, gefolgt vom Landkreis Cloppenburg mit 61,4 %. Den geringsten Anteil an Menschen katholischen Glaubens hatte der Landkreis Rotenburg (Wümme) mit 5,7 %.
Besonders viele Menschen, die keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft zugehörig waren, konnten in der Landeshauptstadt Hannover (41,3 %) und im Landkreis Harburg (40,8 %) gezählt werden, die wenigsten gab es im Landkreis Cloppenburg (7,9 %). In der Grafschaft Bentheim wurde mit 6,6 % der höchste Anteil an Personen festgestellt, der einer Evangelischen Freikirche angehörte - etwas über dem Landesdurchschnitt von 1,3 % lagen auch die Landkreise Cloppenburg (4,4 %) und Gifhorn (3,3 %). Zugehörige Orthodoxer Kirchen zählte das LSN insbesondere in der Landeshauptstadt Hannover (2,5 %) und in den Städten Delmenhorst (2,1 %) und Osnabrück (2,0 %). Kleine Zentren Jüdischer Gemeinden in Niedersachsen waren die Landeshauptstadt (0,4 %) und die Region Hannover (0,2 %) sowie der Landkreis Hameln-Pyrmont (0,2 %).
Die Mehrzahl der Angehörigen aller öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften war weiblich. Der größte Unterschied ließ sich bei der Evangelischen Kirche beobachten, der 18,8 % mehr Frauen angehörten als Männer. Ähnlich hoch war die Differenz bei den Evangelischen Freikirchen (mehr Frauen: 17,5 %), den Jüdischen Gemeinden (15,6 % mehr Frauen) und den Orthodoxen Kirchen (15,1 % mehr Frauen). Etwas ausgewogener war das Geschlechterverhältnis bei der Katholischen Kirche (9,9 % mehr Frauen) und bei Sonstigen Religionsgesellschaften (3 % mehr Frauen).
Die Niedersachsen, die keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft angehörten, waren mehrheitlich männlich und die Differenz zwischen Männer- und Frauenanteil betrug 21,8 %.
Bezogen auf alle öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften ergab sich folgende Altersstruktur: Fast jede oder jeder Fünfte (19,4 %) war im Alter von 30-49 Jahren. Den zweitgrößten Anteil (17,6 %) hatten die Menschen ab 65 Jahren. Ähnliche Anteile wiesen die unter 18-Jährigen (13 %) und die 50-64-Jährigen (13,9 %) auf. Nur jede oder jeder Zehnte (10,3 %) gehörte der Altersgruppe der 18-29-Jährigen an - damit hatte diese Altersgruppe den geringsten Anteil an allen Angehörigen der öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften.
Personen, die beim Zensus 2011 angaben, kein Mitglied einer öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft zu sein, konnten entweder keiner Religion oder einer anderen, nicht öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft angehören. Aus diesem Grund zählen im Zensus 2011 beispielsweise Angehörige des Islam oder des Hinduismus zur Gruppe der Personen, die keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft zugehörig sind.
Informationen zur Religion oder anderen Daten zur Bevölkerung, zu Gebäuden- und Wohnungen sowie zu Haushalten und Familien finden Sie auf der Internetseite des LSN unter www.statistik.niedersachsen.de Themenbereiche/Zensus2011 . Daten auf Bundesebene können auf der von Bund und Ländern gemeinsam betriebenen Seite www.zensus2011.de heruntergeladen werden.
Ansprechpartner:
Pressestelle Zensus
Herr Püschel, Tel. 0511 9898-1021
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht. |
Herausgeber:
© 2014 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover
Telefon: 0511 9898-1125
Fax: 0511 9898-4132
E-Mail: pressestelle(at)statistik.niedersachsen.de
http://www.statistik.niedersachsen.de
Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den angegebenen Ansprechpartner. |