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Beendete Insolvenzverfahren: 1,6 Milliarden Euro Verluste, 121 erfolgreiche Unternehmenssanierungen

LANDESAMT FÜR STATISTIK NIEDERSACHSEN, Pressemitteilung Nr. 037 vom 12.04.2019



HANNOVER. Von den im Jahr 2010 in Niedersachsen insgesamt eröffneten 19.250 Insolvenzverfahren konnten bis Ende 2017 18.876 Verfahren beendet werden. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik (LSN) lag die Beendigungsquote damit bei insgesamt 98,1%. Bei den Verbraucherinsolvenzen wurden 99,7% der Verfahren beendet, bei den Unternehmensinsolvenzen fiel die Beendigungsquote mit 87,0% im Vergleich geringer aus.

Unter den 18.876 beendeten Verfahren befanden sich 14.217 Verbraucherinsolvenzen, 1.560 Unternehmensinsolvenzen, 2.854 Insolvenzverfahren von ehemals selbständig Tätigen, 150 Nachlass- und Gesamtgutverfahren sowie 95 Insolvenzverfahren von Natürlichen Personen (als Gesellschafter u. Ä).

Bei den im Jahr 2010 eröffneten Insolvenzverfahren, die bis Ende 2017 beendet wurden, konnten im Durchschnitt noch 2,7% der angemeldeten Forderungen beglichen werden. Diese Deckungsquote (im engeren Sinn) errechnet sich aus dem Anteil des verfügbaren Betrages (44,9 Millionen Euro) den Schuldner gemessen an den Forderungen (1,7 Milliarden Euro) noch in der Lage waren zu bezahlen. Werden auch die vorrangig bedienten Forderungen, z. B. solche von Kreditinstituten, mit in die Betrachtung einbezogen, ergibt sich eine Deckungsquote (im weiteren Sinne) von 7,0%. Die Verluste aus den Insolvenzverfahren summierten sich auf rund 1,6 Milliarden Euro.

Bei den Verbraucherinsolvenzen lag die Deckungsquote im engeren Sinne bei 1,8% und im weiteren Sinne bei 4,7%. Die Verluste von Verbraucherinnen und Verbrauchern, die 2010 ins Insolvenzverfahren gegangen sind und deren Verfahren bis Ende 2017 beendet wurde, lagen bei gut 473 Millionen Euro.

Bei den Unternehmensinsolvenzen fiel die Deckungsquote etwas höher aus. Es waren noch Beträge in Höhe von 30 Millionen Euro zur Schuldentilgung verfügbar. Gemessen an den Forderungen in Höhe von 629 Millionen Euro ergab sich damit eine Deckungsquote im engeren Sinn von 4,8%. Werden die 47 Millionen Euro, die vorrangig an absonderungsberechtigte Gläubiger gezahlt wurden, noch hinzugezählt, ergab sich eine Deckungsquote im weiteren Sinne von 11,4%. Die Verluste insolventer Unternehmen betrugen 599 Millionen Euro.

Bei 121 Unternehmen, die im Jahr 2010 Insolvenz angemeldet haben, konnte bis Ende 2017 eine Sanierung erfolgen. Davon konnte bei 43 Unternehmen der bisherige Unternehmensträger erhalten werden, bei 78 Unternehmen wurden durch die Sanierung der Betrieb oder Betriebsteile erhalten. Der Anteil aller sanierten Unternehmen an den 1.560 beendeten Unternehmensinsolvenzverfahren betrug 7,8%. Durch die erfolgreiche Sanierung konnten in den 121 Unternehmen insgesamt 1.186 Arbeitsplätze gesichert werden. Für den Hauptteil (81,7%) der Unternehmen war keine Sanierung möglich, bei den übrigen 10,5% war keine Angabe zur Sanierung möglich.


Zwei Tabellen mit detaillierten Informationen





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