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Handlungsorientierte Sozialberichterstattung Niedersachsen (HSBN) – Statistikteil 2019 erschienen

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 062 vom 12.07.2019



HANNOVER. Mit dem Bericht 2019 erscheint der Statistikteil der vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung herausgegebenen Handlungsorientierten Sozialberichterstattung Niedersachsen (HSBN) zum zehnten Mal. Erstellt wurde er im Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN).

Die HSBN liefert sozialpolitisch wichtige Regionaldaten und Analysen und wird nach den Informationsbedürfnissen der Akteurinnen und Akteure der Armutsbekämpfung in Politik, Verwaltung und Verbänden laufend fortentwickelt. Den regional und kommunal Handelnden wird verlässliches Vergleichsmaterial für ihre Region an die Hand gegeben. Im Mittelpunkt steht die Berichterstattung über die Entwicklung der Armut in Niedersachsen. Dabei bedeutet Armut mehr als nur Einkommensarmut oder -ungleichverteilung, sondern auch die mangelnde Möglichkeit der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Aus dem Bericht geht hervor, dass im Jahr 2017 in Niedersachsen trotz leichten Rückgangs der Armutsgefährdung weiterhin 206.088 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren auf Mindestsicherungsleistungen angewiesen waren. Die Mindestsicherungsquote lag in dieser Altersgruppe bei 15,5%. In der Gesamtbevölkerung betrug sie 9,4%, was 746.929 Empfängerinnen und Empfänger entsprach. Die Quote verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte und die Anzahl um 2,8%.

Der Anteil der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter an der Bevölkerung, die die Regelaltersgrenze erreicht hat, lag 2017 bei 3,2%.

Durch die Alterung der Gesellschaft gibt es immer mehr Pflegebedürftige. Die Zahl stieg in Niedersachsen 2017 im Vergleich zu 2015, auch aufgrund des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes, um mehr als ein Fünftel auf 387.293 Menschen. Das waren 4,9% der niedersächsischen Bevölkerung. Der Großteil war 65 Jahre und älter (81,1%).

Auch zum Thema Miete und Wohnen finden sich Daten in der HSBN. So empfand 2017 mehr als jeder 8. Haushalt die Wohnkosten als große Belastung. Beim armutsgefährdeten Teil der Bevölkerung war es etwa ein Viertel.

Diese und viele weitere Ergebnisse aus den Themenbereichen Demografie, Lebensformen, Bildung und Qualifikation, Wirtschaft und Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit, Einkommen und Verdienste, relative und „bekämpfte“ Armut, besondere Lebenslagen, Gesundheit und Lebenserwartung, Kinder und Jugendliche sowie Bürgerengagement finden sich in der HSBN wieder.

Die HSBN betrachtet dabei, wenn es möglich ist, die regionalen Unterschiede auf Kreisebene. Im Flächenland Niedersachsen sind die Kreise vielfach sehr heterogen strukturiert. Mithilfe einer Clusteranalyse können sich die Kommunen mit denen vergleichen, die ähnliche Strukturdaten aufweisen.

Der mit zahlreichen Abbildungen ausgestattete Statistikteil kann im Internetangebot des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung kostenlos heruntergeladen werden (www.ms.niedersachsen.de > Themen > Soziales > Handlungsorientierte Sozialberichterstattung) oder unter http://www.sozialberichterstattung-niedersachsen.de.

Methodische Hinweise:
Unter Mindestsicherungsleistungen werden in der Sozialberichterstattung folgende existenzsichernde finanzielle Hilfen des Staates zusammengefasst:
Leistungen nach dem SGB II (Arbeitslosengeld II und Sozialgeld), die Sozialhilfe nach dem SGB XII (Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen und die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung) und die Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG).

Als armutsgefährdet gelten alle Personen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 60 Prozent des regionalen Durchschnitts, gemessen am Median. Dabei werden die Haushalte oder Personen ihrem Einkommen nach aufsteigend sortiert. Der Median ist der Wert, der die Bevölkerung in genau zwei Hälften teilt. Das heißt, die eine Hälfte hat mehr, die andere weniger Einkommen zur Verfügung.

Kontakt:
Arne Lehmann, Tel. 0511 9898–3145

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
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Telefon: 0511 9898-1125
Telefax: 0511 9898-991125

E-Mail: pressestelle(at)statistik.niedersachsen.de
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Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt.

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