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LSKN stellt NIEDERSACHSEN-MONITOR 2011 vor – Positive Trends auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarkt

Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen



Datum: 21. Dezember 2011
Nummer 119/11


HANNOVER. Der Vorstandsvorsitzende des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN), Dr. Christoph Lahmann, stellte am 21. Dezember im Anschluss an die Landespressekonferenz den NIEDERSACHSEN-MONITOR 2011 vor.

Der NIEDERSACHSEN-MONITOR trägt mittels eines systematischen Bund-Länder-Vergleichs zu einer umfassenden Positionsbestimmung des Landes bei. Anhand von 71 Tabellen aus zehn Themenfeldern wird die kurz- und mittelfristige Entwicklung Niedersachsens im Vergleich zu anderen Bundesländern und Deutschland dargestellt und analysiert. Die zugrundeliegenden Daten beziehen sich überwiegend auf das Jahr 2010.

Dr. Lahmann stellte vor allem folgende Ergebnisse der Studie heraus:

Demographischer Wandel: Die Einwohnerzahl des Landes sank 2010 zum sechsten Mal in Folge. Die relativ geringen Wanderungsgewinne konnten das Geburtendefizit abermals nicht ausgleichen. Die Geburtenzahl stieg im Jahr 2010 zwar leicht an, gegenüber 2005 ist jedoch ein Rückgang um -5,8 % festzustellen. Im Bereich der Kinderbetreuung hat das Land trotz sehr hoher Zuwachsraten noch deutlichen Nachholbedarf. Auf der anderen Seite schreitet der Alterungsprozess der Bevölkerung weiter fort, was sich auch in einer steigenden Zahl von Pflegebedürftigen zeigt.

Wirtschaft und Arbeitsmarkt: Die Entwicklung des Wirtschafts- und Arbeitsmarktes verlief im Jahr 2010 positiv. Sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm gegenüber dem Vorjahr weiter zu. Die Zahl der Arbeitslosen ist dagegen bis Juni 2011 um -8,1 % deutlich gesunken.

Die verbesserte Arbeitsmarktlage stützt sich auf ein deutliches Wirtschaftswachstum von +3,4 % im Vergleich zum Jahr 2009. In allen drei Wirtschaftssektoren stieg die Bruttowertschöpfung wieder an. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen war dagegen rückläufig.

Umwelt: Der Flächenverbrauch in Niedersachsen ist im Jahr 2009 zurückgegangen, schreitet allerdings weiter voran und betrug zuletzt 8,6 Hektar pro Tag. Der ökologische Landbau ist im Bundesvergleich deutlich unterrepräsentiert und hatte 2010 einen Anteil von 3,0 % an der gesamten bewirtschafteten Fläche. Im Bereich der regenerativen Energien ist das Land gut aufgestellt. Der Anteil am Primärenergieverbrauch stieg bis zum Jahr 2008 weiter an und lag ebenso über dem Bundesdurchschnitt wie der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung. Ebenfalls positiv zu bewerten ist der leichte Rückgang an energiebedingten CO2-Emissionen.

Öffentliche Finanzen: Die Finanzsituation hat sich in Niedersachsen und seinen Kommunen gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Die Gesamteinnahmen sind im Vergleich zu 2009 leicht angestiegen, jedoch weniger stark als die Ausgaben.

Humanpotenzial: Der Anteil der unzureichend qualifizierten „frühen Schulabgänger“ an der 18- bis 24-jährigen Bevölkerung lag 2010 bei 13,9 % und damit zwei Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auf der anderen Seite nahm der Anteil der hochqualifizierten Arbeitnehmer weiter zu, auf 8,4 % an allen Beschäftigten. Zwischen 2008 und 2009 sind im Land sowohl die Studienanfängerquote als auch die Zahl der Studierenden und die Zahl der Absolventen angestiegen. Die Zunahmen liegen aber jeweils deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Soziales: Die Zahl der Empfänger sozialer Mindestsicherungsleistungen sank im Jahr 2009 leicht. Auch die Zahl der armutsgefährdeten Personen ging 2010 etwas zurück. Die Quote beträgt nunmehr 14,5 %. Andererseits nahmen die „vorläufigen Schutzmaßnahmen“ für Kinder und Jugendliche erneut zu. Gleiches gilt auch für die Zahl der Verbraucherinsolvenzen, die deutlich angestiegen sind.

Gleichstellung der Geschlechter: Vollzeitbeschäftigte Frauen im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich verdienten 2010 lediglich 81,4 % von dem, was Männer verdienten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Verdienstunterschied damit leicht vergrößert.

Der Anteil der männlichen Elterngeldbezieher ist weiter angestiegen und liegt nun bei 18,5 %. Sozialversicherungspflichtige Teilzeitarbeitsplätze werden nach wie vor zum Großteil von Frauen besetzt, aber der Männeranteil ist leicht auf 15,1 % im Jahr 2010 angestiegen.

Im akademischen Bereich ist die Entwicklung in Richtung Geschlechtergerechtigkeit bereits weiter vorangeschritten. Im Jahr 2009 waren von allen Hochschulabsolventen 55 % weiblich. Bei den Doktoranden waren es knapp 46 %. Auch die Zahl der Professuren, die durch Frauen besetzt wurden, stieg weiter an. Die Quote liegt allerdings erst bei 22 %.

Ausblick auf das Jahr 2011

Die aus 2011 vorliegenden Eckdaten geben folgendes Bild:

  • Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum preisbereinigt um +3,3 %. Verglichen mit dem Durchschnitt aller Bundesländer von +3,9 %, fällt das Wirtschaftswachstum des Landes damit etwas geringer aus.
  • Die Arbeitslosenquote sank im Juni 2011 um -0,6 Prozentpunkte auf 6,7 %. Der Landeswert liegt damit unter dem nationalen Durchschnitt von 6,9 %. Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 9,1 % ebenfalls leicht unter dem Bundeswert von 9,6 %.
  • Im April 2011 bezogen 7,8 von 100 Einwohnern SGB II-Leistungen, das waren -5,5 % weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Zusammenfassend erklärte Herr Dr. Lahmann: „Die niedersächsische Wirtschaft hat sich weitestgehend von der Wirtschafts- und Finanzkrise erholt. Auf dem Arbeitsmarkt sind die Entwicklungen anhaltend positiv. Die Sozialdaten sind in weiten Teilen stabil.“

Der zweite Teil des NIEDERSACHSEN-MONITORS 2011 befasst sich mit der Stellung Niedersachsens in Europa. In diesem Teil werden einige wichtige Daten für die EU und ihre Mitgliedsstaaten im Vergleich zu Niedersachsen und seinen statistischen Regionen dargestellt.

Die Broschüre ist für 7,50 € beim Schriftenvertrieb des LSKN erhältlich. Im Internet kann man sie unentgeltlich unter www.lskn.niedersachsen.de herunterladen.


NIEDERSACHSEN-MONITOR 2011



Ansprechpartner:
Prof. Lothar Eichhorn, Tel. 0511 9898–2215
Rita Hoffmeister, Tel. 0511 9898–3149
Jessica Huter, Tel. 0511 9898–1616


Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht



Herausgeber:
© Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen 2011
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover

Telefon: +49 511 9898-1125
Telefax: +49 511 9898-4132

E-Mail: pressestelle(at)lskn.niedersachsen.de
http://www.lskn.niedersachsen.de


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