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Vorläufige Schutzmaßnahmen für 3 016 Kinder und Jugendliche in Niedersachsen 2009

Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen


Datum: 15. September 2010
Nummer 62/10

Hannover. Im Jahr 2009 wurde in Niedersachsen für insgesamt 3 016 Kinder eine vorläufige Schutzmaßnahme ergriffen. Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen mitteilt, stieg damit die Anzahl der vorläufigen Schutzmaßnahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 % an. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Schutzmaßnahmen kontinuierlich gewachsen. 2004 war für insgesamt 1 904 Kinder und Jugendliche eine entsprechende Maßnahme eingeleitet worden.

Ein großer Teil der Betroffenen war zwischen 14 und 18 Jahre alt (1 747). Noch im Vorschulalter, unter sechs Jahren, waren 502 Jungen und Mädchen. In einem Viertel der Fälle war die Maßnahme durch das Kind beziehungsweise den Jugendlichen selbst angeregt worden. Am häufigsten – in 30 % der Fälle – veranlasste das Jugendamt oder der soziale Dienst eine entsprechende Maßnahme.

Die häufigste Ursache für die Schutzmaßnahme war die Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (1 610). Neben nicht näher bezeichneten Problemen spielten vor allem Beziehungsprobleme (640) und Vernachlässigung (427) eine große Rolle. Bei 278 Kindern und Jugendlichen waren Anzeichen für Misshandlung der Auslöser für die Schutzmaßnahme.

In 46 % der Fälle kehrten die Kinder und Jugendliche nach Ende der vorläufigen Schutzmaßnahme wieder zu ihren Eltern bzw. Personensorgeberechtigten zurück. Für 842 Kinder und Jugendliche endete die vorläufige Schutzmaßnahme mit der Einleitung einer erzieherischen Hilfe außerhalb des Elternhauses. Weitere 326 Minderjährige erhielten im Anschluss an die Maßnahme eine sonstige stationäre Hilfe.

Eine vorläufige Schutzmaßnahme wird eingeleitet, wenn das Kind bzw. der Jugendliche darum bittet oder eine akute Gefährdungssituation für das Wohl des Kindes oder Jugendlichen besteht. Hinzu kommen ausländische Kinder und Jugendliche, die unbegleitet nach Deutschland einreisen und keine Erziehungsberechtigten in Deutschland haben. In Niedersachsen wurden 2009 insgesamt 111 Kinder und Jugendliche aufgrund einer unbegleiteten Einreise in Obhut genommen.

Ansprechpartner:
Hanna Köhler, Tel. 0511 9898 – 2213
Ingemar Becker, 9898 – 2243

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