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Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im April 2022 bei 6,9%

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 054 vom 28.04.2022


HANNOVER. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im April 2022 um 6,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im März 2022 lag die Inflationsrate ebenfalls bei 6,9%.

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich unmittelbar auf die Entwicklung der Preise aus. Deutliche Preisanstiege gab es im April 2022 im Vergleich zum April 2021 in der Abteilung „Verkehr“ (+16,3%). Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im April 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+40,9%; darunter Superbenzin: +36,1%; Dieselkraftstoff: +53,5%).

Auch in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lagen im April 2022 mit 7,2% die Preise deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 30,1% (darunter leichtes Heizöl: +107,9%; Erdgas: +34,3%). Die Preise für Strom stiegen im April 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,8%.

Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im April 2022 im Vergleich zum April 2021 um 33,9%. Die Inflationsrate im April 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 3,9% gelegen.

Zudem stiegen die Preise im April 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (+7,8%) deutlich. Spürbar teurer für die Verbraucherinnen und Verbraucher wurden in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+24,2%; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +30,5%, Butter +28,7%) sowie Gemüse (+11,1%; darunter Gurken: +28,4%).

Neben der Ukraine-Krise wirkte sich die CO2-Bepreisung, die sich ab 1. Januar 2022 von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne erhöhte, weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Die Strom- und Gaspreisentwicklung ist auf die verstärkt zunehmenden Tarif- und Anbieterwechsel zurückzuführen. Die zum 1. Januar 2022 von 6,5 Cent auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom gesunkene EEG-Umlage konnte den Preisanstieg im Bereich Strom nur leicht abmildern. Grundsätzlich wirkten sich die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe auf die gesamte Entwicklung der Verbraucherpreise aus.

Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im April 2022 im Vergleich zum Vormonat März 2022 um 0,9%.

Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit

Methodischer Hinweis:

Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Im April 2022 gab es bei der Preiserhebung nahezu keine Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Erscheint bis zum 4. Mai 2022 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Kontakt:
Frau Driefert, Tel. 0511 9898-2351

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


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Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt.

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