Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im April 2025 bei 2,2%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 039 vom 30.04.2025
- Inflationsrate im Vergleich zu März 2025 gesunken
- Preisanstiege bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken
- Preisrückgänge für Energie bremsten die Inflation
- Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend
- Erhebliche Preiserhöhungen für Flüge und Bahntickets
HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im April 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,2% erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im März 2025 hatte die Inflationsrate 2,4% betragen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Verbraucherpreisindex um 0,3% gestiegen.
Preisanstiege bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken
In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ erhöhten sich die Preise im Vergleich zum April 2024 um 2,7% (darunter: Alkoholfreie Getränke +6,8% und Nahrungsmittel +2,0%). Kaffee, Tee und Kakao waren 8,9% teurer als noch vor einem Jahr, darunter insbesondere Kakaopulver oder Ähnliches (+19,3%) sowie Kaffee und Ähnliches (+11,2%). Die Preise für Mineralwasser, Limonaden und Säfte stiegen um 5,9% (darunter: Frucht- und Gemüsesäfte +15,4%). Im Bereich der Molkereiprodukte verteuerten sich die Preise im Vergleich zum April 2024 um 4,3% (darunter: Vollmilch +6,1%). Besonders hohe Preisrückgänge gab es bei Zucker, wofür Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 29,0% weniger bezahlten als im April 2024.
Preisrückgänge für Energie bremsten die Inflation
Im Bereich der Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat einen durchschnittlichen Preisrückgang von 4,9% (darunter: Kraftstoffe -8,1% und Haushaltsenergie -2,7%). Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe waren durchschnittlich 22,6% günstiger als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) lagen um 13,5% unter dem Vorjahresniveau. Der Preis für Erdgas (einschließlich Betriebskosten) fiel um durchschnittlich 7,2% im Vergleich zum April 2024, Flüssiggas verteuerte sich hingegen um 12,4%. Die Preise für Dieselkraftstoff (-9,2%) und Superbenzin (-7,9%) waren durchschnittlich deutlich günstiger als noch vor einem Jahr.
Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im April 2025 um 4,0% über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ähnlich wie in den vergangenen Monaten stiegen die Preise für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+9,5%) und Versicherungsdienstleistungen (+8,6%) an. Besonders hohe Preisanstiege gab es bei Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr (+15,8%). Die Preise für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen stiegen im Vorjahresvergleich um 3,5%.
Erhebliche Preiserhöhungen für Flüge und Bahntickets
Erhebliche Preiserhöhungen gab es auch im Bereich der Personen- und Güterbeförderung (+12,0%). Verbraucherinnen und Verbraucher mussten beispielsweise für internationale Flüge 19,6% mehr zahlen als im April 2024, die Teuerung von Inlandsflügen lag bei 9,7%. Die Preise für Bahntickets stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,0%.
Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit |
Methodische Hinweise:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100.
Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.
Informationen zu den Maßnahmen der Entlastungspakete und deren Wirksamkeit auf die Verbraucherpreisindizes finden Sie auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes.
Erscheint bis zum 6. Mai 2025 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Kontakt:
Mert Yilmaz, Tel. 0511 9898-2370
Sebastian Fischer, Tel. 0511 9898-2351
Über das Landesamt für Statistik Niedersachsen
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 270 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht. |
Herausgeber:
© 2025 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover
Telefon: 0511 9898-1016
Telefax: 0511 9898-991016
E-Mail: pressestelle@statistik.niedersachsen.de
https://www.statistik.niedersachsen.de
Mastodon: Norden.social/@Statistik_NI
Bluesky: bsky.app/profile/statistik-ni.bsky.social
XING: xing.to/LSN
Hinweise zum Datenschutz
Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt. |