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Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im August 2022 bei 8,0%

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 102 vom 30.08.2022


HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im August 2022 um 8,0% im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im Juli 2022 lag die Inflationsrate bei 7,6%.

In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ stiegen die Preise im August 2022 um 15,2% gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 13,8 % im Juli 2022. Spürbar teurer wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+45,7%; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +102,4%, Butter +49,1%), Molkereiprodukte und Eier (+25,8%) sowie Fleisch und Fleischwaren (+17,1%).

Auch in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lagen die Preise im August 2022 mit 11,7% deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 50,0% (darunter leichtes Heizöl: +102,1%; Erdgas: +78,9%). Die Preise für Strom stiegen im August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,2%.

In der Abteilung „Verkehr“ hat sich hingegen die Teuerung durch die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung abgeschwächt. Im Mai 2022 lag die Preissteigerung in dieser Abteilung noch bei 17,0% im Vergleich zum Mai 2021. Im August 2022 stiegen die Preise in der Abteilung „Verkehr“ im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,8%. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+14,8%; darunter Superbenzin: +8,1%; Dieselkraftstoff: +32,7%). Die tatsächlichen Auswirkungen der gesenkten Energiesteuer auf Kraftstoffe sind aber nicht direkt ermittelbar. Aufgrund des Neun-Euro-Tickets gingen die Preise im Bereich „Personen- und Güterbeförderung“ im August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,2% zurück.

Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im August 2022 im Vergleich zum August 2021 um 37,2%. Die Inflationsrate im August 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 4,6% gelegen.

Die aktuelle Kriegs- und Krisensituation wirkt sich weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Zudem tragen die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe zur gesamten Entwicklung der Verbraucherpreise bei.

Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im August 2022 im Vergleich zum Vormonat Juli 2022 um 0,3%.


Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit
Methodischer Hinweis:

Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100

Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.

Kontakt:
Frau Driefert, Tel. 0511 9898-2351

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
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Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt.

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