Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im Juni 2025 bei 2,2%
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 057 vom 30.06.2025
- Inflationsrate im Vergleich zum Mai 2025 leicht gesunken
- Preisanstiege bei Nahrungsmitteln nahmen im Vergleich zum Vormonat ab
- Preisrückgänge bei Energie dämpften die Inflation
- Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend
HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Juni 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,2% erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im Mai 2025 hatte die Inflationsrate 2,3% betragen. Gegenüber dem Vormonat Mai 2025 stiegen die Verbraucherpreise im Juni 2025 um 0,2%.
Preisanstiege bei Nahrungsmitteln im Vergleich zum Vormonat nahmen ab
In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ erhöhten sich die Preise im Vergleich zum Juni 2024 um 2,6% (darunter: Alkoholfreie Getränke +11,4% und Nahrungsmittel +1,4%). Im Mai 2025 war der Preisanstieg zum Vorjahresmonat in diesem Bereich mit 3,1% deutlich höher. Grund dafür waren viele Preisrückgänge im Bereich der Nahrungsmittel. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es vor allem bei Gemüse einen starken Preisrückgang von 4,9% (darunter: Kartoffeln (-23,0%). Weitere erhebliche Preisrückgänge waren bei Zucker (-29,7%) und Olivenöl (-14,5%) zu beobachten. Auf der anderen Seite waren Kaffee, Tee und Kakao um 15,7% teurer als noch vor einem Jahr, darunter insbesondere Kakaopulver oder Ähnliches (+22,5%) sowie Kaffee und Ähnliches (+19,2%). Die Preise für Mineralwasser, Limonaden und Säfte stiegen um 9,6% (darunter: Frucht- und Gemüsesäfte +16,1%). Im Vergleich zum Juni 2024 gab es außerdem erhebliche Preisanstiege für Schokoladen (+13,7%) und tiefgefrorenes Obst (+11,6%).
Preisrückgänge für Energie dämpften die Inflation
Im Bereich der Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat einen durchschnittlichen Preisrückgang von 2,6% (darunter: Kraftstoffe -3,5% und Haushaltsenergie -2,1%). Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe waren durchschnittlich 19,3% günstiger als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) lagen um 9,5% unter dem Vorjahresniveau. Der Preis für Erdgas (einschließlich Betriebskosten) fiel um durchschnittlich 6,3% im Vergleich zum Juni 2024. Flüssiggas verteuerte sich hingegen um 16,4%. Die Preise für Dieselkraftstoff (‑5,0%) und Superbenzin (-3,1%) waren deutlich günstiger als noch vor einem Jahr.
Die Preisrückgänge im Bereich der Energie waren nicht mehr so hoch wie im Vormonat, dämpften aber weiterhin deutlich die Inflation. Der Gesamtindex ohne Energie lag bei 2,7%. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im Juni 2025 bei 2,9%.
Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt blieben im Juni 2025 weiterhin inflationstreibend und lagen 3,4% über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ähnlich wie in den vergangenen Monaten stiegen die Preise für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+9,8%) und Versicherungsdienstleistungen (+7,8%) an. Besonders hohe Preisanstiege gab es bei Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr (+13,8%). Aber auch Brief- und Paketdienstleistungen stiegen mit 8,2% gegenüber dem Vorjahresmonat überdurchschnittlich stark. Die Preise für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen nahmen im Vorjahresvergleich um 3,2% zu. Dienstleistungen im Bereich der Personenbeförderung verteuerten sich um 5,0% (darunter: Kombinierte Personenbeförderungsdienstleistungen +11,1%, wie Verbundtickets, die die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel wie Bus, U-Bahn oder Regionalzug ermöglichen).
Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit |
Methodische Hinweise:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100.
Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.
Informationen zu den Maßnahmen der Entlastungspakete und deren Wirksamkeit auf die Verbraucherpreisindizes finden Sie auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes.
Erscheint bis zum 4. Juli 2025 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Kontakt:
Mert Yilmaz, Tel. 0511 9898-2370
Sebastian Fischer, Tel. 0511 9898-2351
Über das Landesamt für Statistik Niedersachsen
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 290 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht. |
Herausgeber:
© 2025 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover
Telefon: 0511 9898-1016
Telefax: 0511 9898-991016
E-Mail: pressestelle@statistik.niedersachsen.de
https://www.statistik.niedersachsen.de
Mastodon: Norden.social/@Statistik_NI
Bluesky: @statistik.niedersachsen.de
XING: xing.to/LSN
Hinweise zum Datenschutz
Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt. |