Logo Landesamt für Statistik Niedersachsen - Link zur Startseite Niedersachsen klar Logo

Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im Oktober 2025 bei 2,2%

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 098 vom 30.10.2025


  • Inflationsrate im Vergleich zum September 2025 leicht gesunken
  • Preisanstieg bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken abgeschwächt
  • Preisrückgänge im Bereich Energie
  • Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend

HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Oktober 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,2% erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im September 2025 hatte die Inflationsrate 2,3% betragen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober 2025 durchschnittlich um 0,2%.

Preisanstieg bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken abgeschwächt
In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ erhöhten sich die Preise gegenüber dem Oktober 2024 um 2,4% (darunter: alkoholfreie Getränke +7,3% und Nahrungsmittel +1,7%). Die Teuerungsrate in dieser Abteilung war in den vergangenen Monaten kontinuierlich gesunken und lag im September noch bei 2,6%.
Kaffee, Tee und Kakao waren 18,7% teurer als vor einem Jahr, insbesondere Kakaopulver oder Ähnliches (+24,9%) sowie Kaffee und Ähnliches (+23,8%). Deutliche Preisanstiege gab es auch bei Obstkonserven (+27,1%), tiefgefrorenem Obst (+25,3%) sowie Schokoladen (+19,4%).
Im Gegensatz dazu verbilligten sich Speisefette und Speiseöle um 10,7% (darunter: Olivenöl −16,6% und Butter −15,7%). Die Preise für Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet, lagen 11,1% unter dem Vorjahresniveau.

Preisrückgänge im Bereich Energie
Die Energiepreise (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) lagen im Oktober 2,0% unter dem Vorjahreswert (darunter: Haushaltsenergie −3,5% und Kraftstoffe +0,5%). Damit war die inflationsdämpfende Wirkung auf den Gesamtindex stärker als im Vormonat; im September 2025 lag der Preisrückgang bei 1,4%.
Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe lagen 17,5% unter dem Vorjahresniveau. Auch Heizöl, einschließlich Betriebskosten (−8,7%), Strom (−4,2%) und Erdgas, einschließlich Betriebskosten (−3,8%), wurden günstiger. Die Preise für Fernwärme lagen dagegen 4,1% über dem Vorjahreswert, die Flüssiggaspreise stiegen um 11,8%. Die Preise für Kraftstoffe veränderten sich hingegen nur leicht: Superbenzin verteuerte sich um 0,7%, Diesel war 0,1% günstiger als im Oktober 2024.
Der Gesamtindex ohne Energie stieg im Oktober 2025 um 2,6% gegenüber dem Vorjahresmonat, während der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie − häufig auch als Kerninflation bezeichnet – um 2,8% zunahm.

Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt blieben im Oktober 2025 inflationstreibend und lagen 3,4% über dem Vorjahresniveau. Die Nettokaltmiete stieg moderat mit 1,8% und dämpfte damit den Gesamtanstieg. Ohne Berücksichtigung der Nettokaltmiete erhöhten sich die Dienstleistungspreise um durchschnittlich 4,2%.
Besonders stark verteuerten sich Brief- und Paketdienstleistungen (+8,5%). Deutliche Preissteigerungen gab es auch bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,3%, darunter: häusliche Alten- und Behindertenpflege +10,6%), stationären Gesundheitsleistungen (+6,6%) sowie bei der Personen- und Güterbeförderung (+5,9%).


Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit

Methodische Hinweise:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100.

Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.

Informationen zu den Maßnahmen der Entlastungspakete und deren Wirksamkeit auf die Verbraucherpreisindizes finden Sie auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes.

Erscheint bis zum 6. November 2025 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Kontakt:
Mert Yilmaz, Tel. 0511 9898-2370
Sebastian Fischer, Tel. 0511 9898-2531


Über das Landesamt für Statistik Niedersachsen
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 290 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
© 2025 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover

Telefon: 0511 9898-1016
Telefax: 0511 9898-991016

E-Mail: pressestelle@statistik.niedersachsen.de
https://www.statistik.niedersachsen.de

Mastodon: Norden.social/@Statistik_NI
Bluesky: @statistik.niedersachsen.de
XING: xing.to/LSN

Hinweise zum Datenschutz

Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt.

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln