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Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im September 2022 bei 10,1%

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 115 vom 29.09.2022


HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im September 2022 um 10,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat noch einmal deutlich erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im August 2022 lag die Inflationsrate bei 8,0%.

In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ stiegen die Preise im September 2022 um 16,3% gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut deutlich verstärkt, nach 15,2% im August 2022. Spürbar teurer wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher in dieser Abteilung unter anderem Speisefette und Speiseöle (+46,5%; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +95,9%, Butter: +49,7%), Molkereiprodukte und Eier (+27,4%) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+17,0%).

Durch den Wegfall der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung (Neun-Euro-Ticket und Tankrabatt), sind in der Abteilung „Verkehr“ wieder deutliche Preisanstiege zu verzeichnen. Diese Anstiege tragen unter anderem zum erheblichen Anstieg der Inflationsrate bei. Im September 2022 stiegen die Preise in der Abteilung „Verkehr“ im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,3%. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+30,2%; darunter Superbenzin: +23,6%; Dieselkraftstoff: +47,7%).

Auch in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lagen die Preise im September 2022 mit 13,4% erheblich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 56,8% (darunter Feste Brennstoffe: +137,8%; leichtes Heizöl: +109,7%). Die Preise für Strom stiegen im September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,2%.

Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im September 2022 im Vergleich zum September 2021 um 47,0%. Die Inflationsrate im September 2022 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 5,7% gelegen.

Die aktuelle Kriegs- und Krisensituation wirkt sich weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Zudem tragen die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe zur gesamten Entwicklung der Verbraucherpreise bei.

Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im September 2022 im Vergleich zum Vormonat August 2022 um 2,0%.

Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit

Methodischer Hinweis:

Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100

Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.

Erscheint bis zum 6. Oktober 2022 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Kontakt:
Frau Driefert, Tel. 0511 9898-2351

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
© 2022 Landesamt für Statistik Niedersachsen
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Telefax: 0511 9898-991125

E-Mail: pressestelle(at)statistik.niedersachsen.de
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Journalistische Anfragen richten Sie bitte an den oben genannten Kontakt.

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