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Die Inflationsrate in Niedersachsen lag im September 2025 bei 2,3%

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 089 vom 30.09.2025


  • Inflationsrate im Vergleich zum August 2025 leicht gestiegen
  • Preisanstieg bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken abgeschwächt
  • Preisrückgänge im Bereich Energie deutlich geringer
  • Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend

HANNOVER. Das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im September 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,3% erhöht. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervor. Im August 2025 hatte die Inflationsrate 2,2% betragen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im September 2025 durchschnittlich um 0,2%.

Preisanstieg bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken abgeschwächt
In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ erhöhten sich die Preise im Vergleich zum September 2024 um 2,6% (darunter: alkoholfreie Getränke +8,6% und Nahrungsmittel +1,7%). Im August 2025 war die durchschnittliche Teuerungsrate für die Abteilung mit 3,3% noch deutlich höher.
Kaffee, Tee und Kakao waren um 18,4% teurer als noch vor einem Jahr, darunter insbesondere Kakaopulver oder Ähnliches (+24,3%) sowie Kaffee und Ähnliches (+22,5%). Die Preise für Mineralwasser, Limonaden und Säfte stiegen um 4,7% (darunter: Frucht- und Gemüsesäfte +10,7%). Im Vergleich zum September 2024 gab es außerdem sehr hohe Preisanstiege für Schokoladen (+17,5%) und Obst (+4,1%, darunter: Obstkonserven +20,3%). Besonders hohe Preisrückgänge gab es für Zucker (−28,2%), Olivenöl (−14,4%) und Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet (−14,2%).

Preisrückgänge im Bereich Energie deutlich geringer
Im Bereich der Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat einen durchschnittlichen Preisrückgang von 1,4% (darunter: Haushaltsenergie −3,5% und Kraftstoffe +1,9%). Dadurch war die inflationsdämpfende Wirkung auf den Gesamtindex deutlich geringer als in den Monaten zuvor; im August 2025 lag der Preisrückgang beispielsweise noch bei 3,3%.
Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe waren durchschnittlich 18,2% günstiger als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Heizöl (einschließlich Betriebskosten) lagen um 5,4% unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum September 2024 fiel der Preis für Erdgas (einschließlich Betriebskosten) um durchschnittlich 4,7% und der für Strom um 4,5%. Flüssiggas verteuerte sich hingegen um 21,0%. Die Preise für Dieselkraftstoff (+3,1%) und für Superbenzin (+1,7%) lagen im Durchschnitt erstmals seit Juli 2024 beziehungsweise seit Februar 2025 wieder über dem Vorjahresniveau.
Der Gesamtindex ohne Energie lag im September 2025 bei 2,6%, während der Gesamtindex ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie − häufig auch als Kerninflation bezeichnet − bei 2,8% lag.

Dienstleistungen weiterhin inflationstreibend
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt blieben im September 2025 inflationstreibend und lagen 3,2% über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Nettokaltmiete, die mit 1,9% deutlich moderater stieg, dämpfte dabei den Gesamtanstieg. Ohne Berücksichtigung der Nettokaltmiete erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen um durchschnittlich 4,0%.
Besonders stark verteuerten sich kombinierte Personenbeförderungsdienstleistungen, wie etwa Verbundtickets für Bus, U-Bahn oder Regionalzug, mit einem Plus von 11,3% gegenüber September 2024. Auch Brief- und Paketdienstleistungen waren mit 9,1% deutlich teurer als im Vorjahr.
Deutliche Preissteigerungen gab es zudem bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,6%, darunter: häusliche Alten- und Behindertenpflege +11,5%) und bei Versicherungsdienstleistungen (+6,9%, darunter: Versicherungsdienstleistungen für Verkehr +11,3%). Im Gegensatz dazu waren die Preise für internationale Flüge um 5,9% günstiger als im September 2024.


Tabellen und Abbildungen zum VPI stehen im Internetangebot des LSN bereit

Methodische Hinweise:
Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Die prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Die allgemeine Formel zur Berechnung einer prozentualen Veränderungsrate aus zwei Indexständen beruht auf einem Dreisatz: Veränderung in Prozent = neuer Indexstand / alter Indexstand * 100 – 100.

Diese Formel kann sowohl beim Vergleich beliebiger Jahresdurchschnittswerte als auch beim Vergleich beliebiger Berichtsmonate verwendet werden. In der Verbraucherpreisstatistik werden üblicherweise Veränderungsraten für das Vorjahr sowie den Vormonat und den Vorjahresmonat berechnet.

Informationen zu den Maßnahmen der Entlastungspakete und deren Wirksamkeit auf die Verbraucherpreisindizes finden Sie auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes.

Erscheint bis zum 6. Oktober 2025 keine Korrektur, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Kontakt:
Mert Yilmaz, Tel. 0511 9898-2370
Sebastian Fischer, Tel. 0511 9898-2531


Über das Landesamt für Statistik Niedersachsen
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) erstellt auf gesetzlicher Grundlage rund 290 Statistiken zu verschiedenen Themen wie Bevölkerung und Haushalte, Bildung, Erwerbstätigkeit, Finanzen, Wirtschaft und Handel, Industrie oder Umwelt und Energie. Das LSN bietet damit neutrale, verlässliche und fachlich unabhängige Informationen für das Land Niedersachsen, seine Regionen und Kommunen, die mit anderen deutschen und europäischen Daten vergleichbar sind. Diese stehen Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern zu Informations- und Planungszwecken sowie als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


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