Einbürgerungen in Niedersachsen 2024: Höchste Anzahl seit Jahrtausendwende
Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 053 vom 10.06.2025
- Anstieg der Einbürgerungen zum Vorjahr um 38,6%
- Mehr als ein Drittel der Eingebürgerten kommt aus Syrien
- Achtmal so viele Einbürgerungen von Personen aus Russland im Vergleich zu 2023
HANNOVER. Im Jahr 2024 wurden in Niedersachsen 23.381 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert, so viele wie noch nie seit dem Jahr 2000. Laut Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN), stieg die Zahl der Einbürgerungen im Vergleich zum Vorjahr um 38,6% (+6.513).
Dabei stammten mehr als ein Drittel der Eingebürgerten in Niedersachsen aus Syrien (8.403). Das bedeutet einen erneuten Anstieg bei den Einbürgerungen von Personen aus Syrien um 10,3%. Im Vergleich der Vorjahre (Jahr 2021: 2.592; Jahr 2022: 5.038; Jahr 2023: 7.615) fällt dieser Anstieg aber deutlich geringer aus. Nach Personen aus Syrien ließen sich am häufigsten Ausländerinnen und Ausländer aus dem Irak (1.871), der Türkei (1.423), Russland (988) und Afghanistan (785) in Niedersachsen einbürgern. Hervorzuheben ist, dass sich im Vergleich zum Jahr 2023 fast doppelt so viele Personen aus der Türkei und sogar achtmal mehr russische Bürgerinnen und Bürger für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden. Auch so eine hohe Anzahl von Einbürgerungen von Russinnen und Russen gab es seit Beginn der Erhebung vergleichbarer Daten im Jahr 2000 noch nie.
Die Zahl der Einbürgerungen von Ukrainerinnen und Ukrainern stieg im Jahr 2024 um 5,5% (+29) auf 560, nachdem sie sich von 2021 auf 2022 im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine von 97 auf 473 fast verfünffacht hatte. Die Einbürgerungen ukrainischer Staatsangehöriger machten 2,4% aller Einbürgerungen im Jahr 2024 aus.
Von den insgesamt 12.407 eingebürgerten Männern und 10.974 eingebürgerten Frauen in Niedersachsen lebten 30,1% weniger als 8 Jahre in Deutschland. Im Durchschnitt waren die in Niedersachsen eingebürgerten Personen 29 Jahre alt.
In der Region Hannover wurden an insgesamt 4.327 Personen Einbürgerungsurkunden übergeben. Darüber hinaus wurden in Niedersachsen im Vergleich der kreisfreien Städte und Landkreise in den Städten Braunschweig (1.209 Personen) und Oldenburg (1.067 Personen) besonders häufig Einbürgerungen durchgeführt.
Weitere Daten zur Einbürgerungsstatistik sind in der LSN Online-Datenbank unter der EVAS-Systematik 12511 „Einbürgerungsstatistik" abrufbar.
Grafik - Anzahl Einbürgerungen in Niedersachsen seit 2000 (xlsx) |
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Einbürgerungen in den kreisfreien Städten und Landkreisen in Niedersachsen im Jahr 2024 nach Geschlecht (xlsx) |
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Methodische Hinweise:
Die vorstehenden Erkenntnisse ergeben sich aus der Einbürgerungsstatistik. Die amtliche Einbürgerungsstatistik erhebt die Zahl der im Berichtsjahr durch Aushändigung der Einbürgerungsurkunden abgeschlossenen Einbürgerungsverfahren. Die für diese Statistik maßgeblichen Daten werden den statistischen Landesämtern von den Einbürgerungsbehörden übermittelt.
Nach dem Staatsangehörigkeitsgesetz haben insbesondere Personen, die seit mindestens acht Jahren in Deutschland leben, einen besonderen Anspruch auf Einbürgerung, wenn sie bestimmte gesetzlich festgelegte Anforderungen erfüllen. Mit Inkrafttreten des Staatsangehörigkeitsmodernisierungsgesetzes (StARModG) am 27. Juni 2024 besteht die Option, Einbürgerungen mit verkürzter Frist vorzunehmen. Rechtmäßig in Deutschland ansässige Ausländerinnen und Ausländer können auf dieser Grundlage bereits nach fünf Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen. Bei „besonders guter Integration“ ist eine Verkürzung dieser Frist auf drei Jahre möglich, etwa wenn beruflich oder schulisch herausragende Leistungen erbracht werden, sich ehrenamtlich engagiert wird oder Deutschkenntnisse auf C1-Niveau vorgewiesen werden können. Durch die Einbürgerung werden die Betroffenen gleichberechtigte deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mit allen Rechten und Pflichten.
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