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Integrierte Schuldenstatistik: Niedersachsens Kommunen waren Ende 2022 mit 34,9 Milliarden Euro verschuldet

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 022 vom 04.03.2024


  • Beträchtliche Spanne von 33 Euro bis 16.513 Euro Schulden pro Kopf
  • Weniger als die Hälfte der kommunalen Schulden wurde in den Kernhaushalten ausgewiesen
  • Neue interaktive Kartenanwendung zum regionalen Schuldenvergleich
HANNOVER. Die Kommunen in Niedersachsen waren zum Stichtag 31. Dezember 2022 mit insgesamt rund 34,9 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, entsprach dies einer Verschuldung von 4.312 Euro pro Kopf. Gegenüber dem Vorjahr sind die kommunalen Schulden um 9% gestiegen.

Betrachtet wurden in der zugrundeliegenden Modellrechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder nicht nur die Kernhaushalte, sondern es wurden auch Extra-Haushalte, und Verbindlichkeiten aus sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen mit einbezogen.

Von den 34,9 Milliarden Euro Schulden waren mehr als 14,1 Milliarden Euro originäre Schulden der Kernhaushalte, knapp 1,2 Milliarden Euro entfielen auf die Extrahaushalte. Über 19,5 Milliarden Euro entfielen auf sonstige Fonds, Einrichtungen und Unternehmen. Damit wiesen die niedersächsischen Kommunen nur 40,4 % der integrierten Schulden in ihren Kernhaushalten aus.

Nach dieser umfassenden Schuldenberechnung waren lediglich die gemeindefreien Bezirke Lohheide und Osterheide komplett schuldenfrei. Die geringsten Schuldenbeträge pro Kopf wurden für die Gemeinde Moormerland (33 Euro), die Stadt Burgwedel (164 Euro) sowie für die Samtgemeindebereiche Harsefeld (133 Euro) und Osterheide (243 Euro) ermittelt.

Die höchsten Schuldenstände pro Kopf verzeichneten wiederum die Gemeinde Spiekeroog (15.658 Euro), die Stadt Norderney (16.513 Euro) und der Samtgemeindebereich Heeseberg (11.473 Euro). Samtgemeindebereiche sind finanzstatistische Aggregate mit den Schuldendaten der Samtgemeinde einschließlich der zugehörigen Mitgliedsgemeinden.


Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände, Stand: 31.12.2022


Zusätzlich zum Tabellenband der integrierten Schuldenstatistik, sind die Ergebnisse in der neuen Kartenanwendung „Integrierte kommunale Schulden" interaktiv aufbereitet. In dieser können bundesweit einzelne Gemeinden und Gemeindeverbände ausgewählt und miteinander verglichen werden. Regionale Unterschiede werde durch diese Darstellung sichtbar.

Methodischer Hinweis:

Um einen von Ausgliederungsentscheidungen möglichst unabhängigen Vergleich zu ermöglichen, wurden in die integrierte Berechnung zusätzlich zu den Schulden der kommunalen Kernhaushalte auch die der Extrahaushalte sowie die Schulden der sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen einbezogen, an denen die Kommunen unmittelbar oder mittelbar beteiligt sind. Extrahaushalte sind öffentliche Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, die nach der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen dem Sektor Staat zuzuordnen sind. Alle Beteiligungen wurden anteilig entsprechend den Beteiligungsverhältnissen zugerechnet und beinhalten nicht die Haftungsbeziehungen der Kommunen. Datenstand ist der 31. Dezember 2022.

Es wurden ausschließlich die Schulden (Kassenkredite, Wertpapierschulden und Kredite) beim nicht-öffentlichen Bereich in die Berechnung einbezogen. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute, der sonstige inländische Bereich – wie zum Beispiel private Unternehmen – und der sonstige ausländische Bereich. Schulden von nicht-mehrheitlich öffentlich bestimmten Einheiten beziehungsweise von Einheiten mit Sitz im Ausland wurden statistisch nicht erhoben und konnten daher nicht einbezogen werden.

Die Veränderungsraten der Schulden werden jeweils zum Anfangsbestand am 1. Januar eines Jahres berechnet und beziehen sich auf eine konstante Grundgesamtheit.

Eine Gegenüberstellung mit den kommunalen Vermögen ist wegen fehlender Angaben zu den sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen nicht möglich. Der auf Basis der Beteiligungsverhältnisse errechnete aggregierte kommunale Schuldenstand ist nicht vergleichbar mit anderen veröffentlichten Schuldenergebnissen der kommunalen Ebene.

Kontakt:
Jan Grebert, Tel. 0511 9898-3247

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.

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