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Rund ein Viertel der Bevölkerung in Niedersachsen im Alter von 25- bis 64 Jahren ist hochqualifiziert

Landesamt für Statistik Niedersachsen, Pressemitteilung Nr. 083 vom 11.09.2019


– Korrigierte Version vom 11.09.2019, 15 Uhr –


HANNOVER. 2018 verfügten in Niedersachsen 24,9 Prozent der 25- bis 64-jährigen Frauen und Männer über einen hohen Bildungsstand und galten damit als hochqualifiziert. Nach Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) belegte das Land damit im bundesweiten Vergleich den viertletzten Platz. Besonders hohe Anteile Hochqualifizierter fanden sich hingegen in den Stadtstaaten Berlin (42,1 Prozent) und Hamburg (36,8 Prozent). Bundesweit betrug der Anteil 29,1 Prozent. Unter einem hohen Bildungsstand werden akademische Abschlüsse und die Abschlüsse von Meister-, Techniker- und Fachschulausbildungen verstanden – sogenannte tertiäre Bildungsabschlüsse (ISCED Level 5 bis 8).

Im Durchschnitt der OECD-Staaten betrug der Anteil Hochqualifizierter 2018 sogar 37,0 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in Deutschland auch die sogenannten postsekundaren nicht-tertiären Bildungsabschlüsse (ISCED Level 4) eine große Rolle spielen, die es in vielen anderen Ländern gar nicht gibt. Der Anteil der 25- bis unter 65-Jährigen mit einem solchen Abschluss betrug 2018 in Deutschland 12,2 Prozent, in Niedersachsen sogar 12,3 Prozent. Im OCED Durchschnitt lag er hingegen nur bei 5,8 Prozent. Postsekundare nicht-tertiäre Bildungsabschlüsse sind dadurch gekennzeichnet, dass zwei Abschlüsse des Sekundarbereichs II nacheinander oder auch gleichzeitig erworben werden, zum Beispiel zunächst ein Abitur und im Anschluss eine Lehrausbildung.

Trotz des unterdurchschnittlichen Anteils von hochqualifizierten Frauen und Männern in Niedersachsen ist positiv hervorzuheben, dass dieser Wert in den vergangenen fünf Jahren von 23,0 Prozent im Jahr 2014 um 1,9 Prozentpunkte auf das aktuelle Niveau gestiegen ist.
Überdurchschnittlich hoch war in Niedersachsen 2018 der Anteil der hochqualifizierten 25- bis 64-Jährigen mit Abschluss in einem MINT-Fach. Insgesamt 35,3 Prozent aller Hochqualifizierten verfügten über einen Bildungsabschluss in den Fächergruppen „Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik“, „Informatik und Kommunikationstechnologie“ oder „Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe“ (s. Tabelle 3). Bundesweit lag dieser Anteil 2018 bei 35,1 Prozent, im OECD Durchschnitt bei 25,0 Prozent. Besonders stark vertreten sind in Niedersachsen Absolventinnen und Absolventen aus dem Ingenieurwesen, verarbeitenden Gewerbe und Baugewerbe mit 27,7 Prozent an allen Hochqualifizierten.

Diese und weitere Ergebnisse enthält die Veröffentlichung "Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich", die heute von der Präsidentin des Hessischen Statistischen Landesamts, Frau Dr. Christel Figgener, und dem Präsidenten des Statistischen Bundesamts, Herrn Dr. Georg Thiel, in Berlin der Presse vorgestellt wurde. Die Veröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder erschien bereits zum 14. Mal und ist eine Ergänzung der gestern herausgegebenen OECD-Publikation „Bildung auf einen Blick“.


Tabellen und Grafiken



Die Gemeinschaftspublikation „Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich“ enthält ausgewählte OECD-Bildungsindikatoren für die einzelnen Bundesländer, für Deutschland und die OECD. Dabei werden alle Bildungsbereiche von der frühkindlichen Bildung über die Schulen und die Hochschulen bis hin zum lebenslangen Lernen abgebildet.

Die Publikation steht kostenfrei im gemeinsamen Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder unter www.statistikportal.de – Produkte – Veröffentlichungen – zum Abruf bereit.

Methodische Hinweise:
Den Bildungsindikatoren liegt die von der UNESCO entwickelte internationale Klassifikation des Bildungswesens (ISCED) zugrunde. Diese wurde entwickelt, um nationale und internationale Statistiken und Indikatoren des Bildungswesens einheitlich darzustellen.
Das Qualifikationsniveau wird entsprechend der internationalen Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED 2011) bestimmt. Danach fallen geringqualifizierte Personen in die ISCED-Stufen 0 bis 2, das bedeutet Hauptschul- oder Realschulabschluss bzw. keinen Hauptschulabschluss sowie keinen beruflichen Bildungsabschluss.

Personen mit mittlerer Qualifikation fallen in die ISCED-Stufen 3 und 4, das heißt (Fach-) Hochschulreife und/oder Abschluss einer Lehrausbildung oder berufsqualifizierender Abschluss an einer Berufsfachschule, Abschluss eines einjährigen bzw. eines 2- oder 3-jährigen Bildungsgangs für Gesundheits- und Sozialberufe oder Abschluss einer Beamtenausbildung für den mittleren Dienst.

Hohe Qualifikation bezieht sich auf die ISCED-Stufen 5 bis 8. Hierzu zählen berufsorientierte Qualifikationen (z.B. Meister-/Techniker oder gleichwertige Fachschulabschlüsse, Erzieherausbildung) sowie akademische Abschlüsse (z.B. Bachelor, Master, Diplom, Promotion).


Kontakt:

Silke Dahl, Tel. 0511 9898-1432

Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.


Herausgeber:
© 2019 Landesamt für Statistik Niedersachsen
Pressestelle, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover

Telefon: 0511 9898-1125
Telefax: 0511 9898-991125

E-Mail: pressestelle(at)statistik.niedersachsen.de
https://www.statistik.niedersachsen.de

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