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Wasserwirtschaft in Niedersachsen

Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)


Ein Tropfen fällt in Wasser, das kleine Wellen schlägt. Bildrechte: ©willyam - stock.adobe.com

Trinkwasser ist so wichtig wie die Luft zum Atmen und gehört zu den wichtigsten natürlichen Ressourcen für Menschen, Tiere und Pflanzen – ohne Wasser, kein Leben. Die Wasserwirtschaft bezeichnet die Bewirtschaftung des Gutes Wasser.

Die Entnahme von Wasser aus der Natur für Ernährung und Zwecke der Produktion durch die Beteiligten, öffentliche Wasserversorgungsunternehmen beziehungsweise gewerbliche Betriebe und Einrichtungen (im Folgenden nichtöffentliche Wasserversorger) stellt immer einen Eingriff in den Naturhaushalt dar, die den zur Deckung des Wasserbedarfs erforderlichen Umfang nicht wesentlich überschreiten sollte. Die Folgen des Klimawandels spürt die Umwelt immer öfter und deutlicher, längere Trockenperioden haben Konsequenzen, insbesondere für landwirtschaftliche Erträge und den Verbrauch in den niedersächsischen Haushalten.

Die Wassererhebungen quantifizieren den Umgang mit Wasser und Abwasser/Schmutzwasser wie die Trinkwassergewinnung, Trinkwasserabgabe, Abwasserbehandlung oder Abgabe behandelten Abwassers/Schmutzwassers. Auf dieser Datenbasis wird eine Gesamtschau des Wasserverbrauchs in regionaler Gliederung in Niedersachsen ermöglicht. Zudem umfassen die Statistiken die kommunalen Trinkwasser- und Abwasserengelte.

Welche Daten werden zur Wasserwirtschaft in Niedersachsen erfasst und aus welchen Quellen stammen diese? Wie werden die Statistiken erstellt?

Die Akteure in der Wasserwirtschaft sind einerseits die öffentliche Hand (Aufgabe der Daseinsvorsorge der Kommune) und andererseits Gewerbebetriebe.

Das heißt konkreter: Die Wassergewinnung erfolgt einerseits durch die Kommunen („Wasserwerke“), Zweckverbände oder andere mit der Aufgabe der Wasserver- und -entsorgung beauftragte Dritte. Die Abwasserentsorgung wird in öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen (Klärwerke) durchgeführt. Unternehmen und Betriebe können aus eigenen Brunnen Trinkwasser für Produktionszwecke, zum Beispiel den Einbau von Wasser bei der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln oder als Kühlmittel bei der Energieerzeugung, gewinnen. Öffentliche Wasserversorgungsunternehmen geben Wasser an Betriebe ab und wassergewinnende Betriebe geben Wasser an andere Betriebe oder an das öffentliche Versorgungsnetz ab.

Erhebung über die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Niedersachsen

Die Erhebung über die öffentliche Wasserversorgung und öffentliche Abwasserentsorgung wird bei Unternehmen und Einrichtungen, die Anlagen für die öffentliche Wasserversorgung bzw. Anlagen für die öffentliche Abwasserentsorgung in Niedersachsen betreiben, durchgeführt.

Die Statistik liefert Daten über

  • Gewinnung,
  • Bezug und
  • Abgabe von Wasser,
  • die Zahl der an die zentrale Versorgung angeschlossenen Einwohner/-innen sowie
  • Menge, Behandlung und Ableitung des Abwassers.

Wie oft werden die Daten aktualisiert?

Die Daten zu der öffentlichen Wasserversorgung und öffentlichen Abwasserentsorgung in Niedersachsen werden dreijährlich erhoben.

Erhebung über die nichtöffentliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Niedersachsen

Die Erhebung über die nichtöffentliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung umfasst derzeit Betriebe, die jährlich mehr als 2.000 Kubikmeter Wasser gewinnen oder einen Fremdbezug von jährlich mindestens 10.000 Kubikmeter Wasser haben oder mehr als 2.000 Kubikmeter Abwasser in ein Gewässer bzw. den Untergrund einleiten.

Die Erhebung liefert Daten über

  • Gewinnung, Bezug und Nutzung,
  • Herkunft, Behandlung und Verbleib des Wassers sowie
  • Menge und Ableitung des Abwassers und
  • Anfall bzw. Entsorgung von Klärschlämmen aus betrieblichen Abwasserbehandlungsanlagen.

Bei dem betrieblichen Wasserverbrauch ist auch von Interesse, ob und inwieweit Wasser im Rahmen der Produktion in Mehrfach- oder Kreislaufnutzung verwendet wird, sodass die Gewinnung beziehungsweise der Wasserbezug reduziert werden kann.

Wie oft werden die Daten aktualisiert?

Die Daten zu der nichtöffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Niedersachsen werden ebenfalls dreijährlich erhoben.

Klärschlammentsorgung aus der öffentlichen Abwasserentsorgung in Niedersachsen

Die Erhebung der Klärschlammentsorgung ist Teil der Erhebungen über die öffentliche Abwasserentsorgung. Die Erhebung findet jährlich statt. Sie erstreckt sich auf alle öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen in Niedersachsen und umfasst die Mengendaten über die stoffliche und thermische Verwertung des Klärschlamms. Die Ausbringung von Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Flächen steht in Konkurrenz mit Wirtschaftsdünger, wie Gülle und Mist aus der Tierhaltung und Kunstdünger. Klärschlämme enthalten Schadstoffe wie Arzneimittelrückstände, organische Schadstoffe, Schwermetalle und Kunststoffreste, so dass die thermische Verwertung eine Alternative in der Entsorgung darstellt. Die thermische Verwertung kann in Klärschlammverbrennungsanlagen (Monoverbrennung) erfolgen oder im Wege der Mitverbrennung in Energieerzeugungsanlagen, Abfallverbrennungsanlagen oder in Zementwerken.

Wasser- und Abwasserentgelte in Niedersachsen

Die Erhebung der Wasser- und Abwasserentgelte wird alle drei Jahre für das Berichtsjahr und die zwei vorhergehenden Kalenderjahre durchgeführt. Auskunftspflichtig sind Anstalten, Körperschaften, Unternehmen und andere Einrichtungen in Niedersachsen, die Anlagen der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung betreiben beziehungsweise die für die Wasserversorgung- und Abwasserentsorgung zuständigen Gemeinden. Die Statistik liefert Daten über die Entgeltfestsetzung in der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gegliedert nach verbrauchsabhängigem Entgelt (verbrauchte Menge) und verbrauchsunabhängigem Entgelt (z. B. Grundgebühr).

Unfälle bei der Beförderung und Behandlung von wassergefährdenden Stoffen

Die jährliche Erhebung über Unfälle beim Umgang mit und bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen wird jährlich bei den niedersächsischen unteren Wasserbehörden durchgeführt. Sie dient dem regelmäßigen Überblick über das Gefahrenpotenzial und die sich aus den Unfällen ergebenden Umweltbelastungen im Hinblick auf den Gewässerschutz. Die Angaben werden durch die Auskunftspflichtigen, in der Regel untere Wasserbehörden, auf elektronischer Basis an die zuständigen Statistischen Ämter der Länder übermittelt.

Detailliertere Informationen zu den Statistiken der Wasserwirtschaft erhalten Sie in den methodischen Hinweisen.

Wozu dienen die Daten der Wasserwirtschaft in Niedersachsen und wer nutzt sie?

Die Ergebnisse stellen wichtige Größen in Verbindung mit den Wasserversorgungskonzepten der Länder dar, wie es Niedersachsen 2022 vorgelegt hat. Ein Wasserversorgungskonzept dient im Wesentlichen einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen mit dem Ziel der Sicherstellung einer langfristigen Wasserversorgung vor dem Hintergrund der Folgen des Klimawandels.

Hauptnutzende dieser Erhebung sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Oberste und Obere Umweltbehörden, das Umweltbundesamt (UBA), die Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR), das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) sowie die Fachbehörden der Länder. Weiterhin nutzen große Wasserversorger, Gemeinden, Verbände und Vereinigungen mit Bezug zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und Forschungseinrichtungen die Daten.

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