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Preise in Niedersachsen

Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)


Ein Einkaufswagen mit verschiedenen Lebensmitteln steht im Supermarkt vor einem Obstregal. Bildrechte: ©benjaminnolte - stock.adobe.com

Nahezu alle Bereiche unseres Lebens werden von Preisen und Preisentwicklungen beeinflusst: wie wir wohnen und uns kleiden, ob und welches Auto wir fahren, was wir essen oder wo wir den Urlaub verbringen. Verbraucherpreise bieten in fast allen Lebensbereichen Orientierung, setzen Anreize und Grenzen.

Die Ergebnisse der Preisstatistiken gehören außerdem zu den wichtigsten kurzfristigen Konjunkturindikatoren, die eine effektive Finanz-, Wirtschafts- und Währungspolitik ermöglichen. Für Unternehmen stellen Preisindizes eine wichtige Informationsquelle zur Kalkulation von Löhnen und Preisen dar. In Pacht-, Miet- und Rentenverträgen dienen sie als Bezugsgröße in Wertsicherungsklauseln.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet. Diese gibt an, wie sich die Preise im Laufe eines bestimmten Zeitraums verändert haben und ist auch für die Beurteilung der Geldwertstabilität und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank von großer Bedeutung.

Doch wie verändern sich die Preise in Niedersachsen? Werden Lebensmittel, Getränke, Mieten und Co. teurer? Diese Fragen beantwortet der Verbraucherpreisindex (VPI), den das Landesamt für Statistik Niedersachsen monatlich ermittelt.

Was beinhaltet der Verbraucherpreisindex?

Der Verbraucherpreisindex bietet einen Überblick über die durchschnittliche monatliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten in der Regel für Konsumzwecke gekauft werden. Dazu zählen Nahrungsmittel, Getränke, Bekleidung, Kraftfahrzeuge, Mietpreise, Friseurkosten oder Reparaturen.

Die Preise werden in folgenden Gruppen zusammengefasst:

  • Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
  • Alkoholische Getränke und Tabakwaren
  • Bekleidung und Schuhe
  • Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe
  • Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör
  • Post und Telekommunikation
  • Freizeit, Unterhaltung und Kultur
  • Bildungswesen
  • Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen
  • Verkehr
  • Gesundheit
  • Andere Waren und Dienstleistungen

Wie hoch der Anteil der einzelnen Produktgruppen etwa am Verbraucherpreisindex ist, zeigt die Grafik.

Anteile der Waren und Dienstleistungen am Warenkorb vom kleinsten Anteil „Bildungswesen“ bis zum größten Anteil „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“   Bildrechte: LSN

Diese Veränderungen der Preise in Niedersachsen werden im Vergleich zum Vormonat oder zum Vorjahr abgebildet.

Warenkorb als Basis

Basis des Verbraucherpreisindex ist der Warenkorb. Dieser besteht aus rund 700 unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen, die der monatlichen Preisbeobachtung unterliegen. Die gemessene Teuerungsrate ist ein Mittelwert aus einer Vielzahl von Preisveränderungen einzelner Güter. Den rund 700 Güterarten sind Wägungsanteile (Gewichte) zugeordnet, mit denen die jeweiligen Preisentwicklungen in den Gesamtindex einfließen.

Wie genau werden die Preise in Niedersachsen ermittelt?

Oft weichen die Preise an verschiedenen Orten in Niedersachsen oder in unterschiedlichen Geschäften voneinander ab. Deshalb sammelt die Preisstatistik viele Daten und berechnet daraus allgemeine, durchschnittliche Preisveränderungen: Das Landesamt für Statistik Niedersachsen beschäftigt dafür insgesamt rund 70 Preisermittlerinnen und Preisermittler. Diese übernehmen die Preisbeobachtung ehrenamtlich für eine Aufwandsentschädigung.

Sie suchen in der Mitte jeden Monats bestimmte Geschäfte auf und notieren die Preise. Dabei sind sie immer in denselben Geschäften und erfassen die Preise derselben Güter, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Bei den Geschäften handelt es sich überwiegend um Einzelhandelsgeschäfte, wobei unterschiedliche Geschäftstypen wie Supermärkte, Discounter oder Fachgeschäfte berücksichtigt werden. Bei Dienstleistungsanbietern und Wohnungsvermietern findet die Preisermittlung für Dienstleistungen und Mieten statt. In Niedersachsen werden monatlich über 35.000 Einzelpreise und Deutschlandweit über 300.000 Einzelpreise erhoben.

Einige Preise wie beispielsweise Kosten von Pauschalreisen, Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Tabakwaren oder Bankdienstleistungen erhebt das Statistische Bundesamt für Deutschland.

Das Ergebnis der Preisstatistik ist eine Prozentzahl, die beschreibt, wie sich die Preise in Niedersachsen innerhalb eines Jahres verändert haben – umgangssprachlich die Inflationsrate.

Warum ist es wichtig, Preise zu beobachten?

Während kurzfristig oft deutliche Preisschwankungen zu beobachten sind, lassen sich über Jahre hinweg unterschiedliche Tendenzen feststellen: Heizöl und Kraftstoffe wurden beispielsweise langfristig teurer, technische Produkte eher günstiger. Die amtliche Statistik erfasst diese Preise und vergleicht sie im Zeitablauf, so entsteht ein umfassendes Bild der Preislandschaft in Niedersachsen.

Steigen die Preise in Niedersachsen in vielen Bereichen über einen längeren Zeitraum stark an, können sich Verbraucherinnen und Verbraucher weniger für ihr Geld leisten. Ihre Lebenshaltungskosten steigen und ihr Konsum sinkt. In einer solchen Inflationsphase verlieren gleichzeitig auch die Ersparnisse der privaten Haushalte an Wert. Dauerhaft sinkende Preise hingegen können Investitionen der Unternehmen und somit die Konjunktur bremsen.

Revision des Verbraucherpreisindex – weil sich auch Einkaufsgewohnheiten verändern

In der Regel findet alle fünf Jahre in der Verbraucherpreisstatistik eine Überarbeitung der Berechnungsgrundlagen statt, dadurch muss ein neues Basisjahr eingeführt werden. Dies ist die sogenannte Revision. Neben der Überarbeitung des Wägungsschemas für Waren und Dienstleistungen werden auch die Wägungsanteile für Geschäftstypen und Bundesländer aktualisiert. Weitere Informationen finden Sie in den methodischen Hinweisen.

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