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Todesursachen in Niedersachsen

Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)


Zwei kreuzförmige Grabsteine stehen auf einer grünen Wiese. Bildrechte: ©eyetronic - stock.adobe.com

Die Todesursachenstatistik ist eine jährliche Vollerhebung, welche die Ursachen aller Todesfälle in Niedersachsen erfasst. Sie bildet die elementare Grundlage zur Ermittlung wichtiger Gesundheitsindikatoren wie Sterbeziffern, verlorene Lebensjahre und vermeidbare Sterbefälle. Die Daten werden entsprechend der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD) aufbereitet. Die Basis der Statistik bilden die von Ärztinnen und Ärzten ausgestellten Todesbescheinigungen. Dabei werden die Grundkrankheiten wie etwa Krebserkrankungen, Alzheimer, Diabetes und COVID-19 oder Grundursachen wie Unfälle oder Suizide erhoben, die als primäre Ursache für den Tod in der Todesbescheinigung dokumentiert sind.

Welche Daten werden zu den Todesursachen in Niedersachsen erhoben und aus welchen Quellen stammen diese? Wie wird diese Todesursachenstatistik erstellt?

Auf den von Ärztinnen und Ärzten ausgestellten Todesbescheinigungen werden jene Krankheiten und Krankheitszustände aufgelistet, die zum Tode geführt haben. Darüber hinaus sind Begleiterkrankungen in der Todesbescheinigung vermerkt, die nicht direkt mit dem Tod in Verbindung stehen. Dabei wird zwischen denjenigen Krankheiten unterschieden, die unmittelbar und mittelbar zum Tode geführt haben, einschließlich derjenigen Krankheit, welche alle anderen bedingt. Nur dieses Grundleiden fließt als Todesursache in die Todesursachenstatistik ein.

Die Todesursachenstatistik beinhaltet alle im Berichtsjahr Gestorbenen (ohne die Totgeborenen), die nachträglich beurkundeten Kriegssterbefälle und die gerichtlichen Todeserklärungen in Niedersachsen. Die regionale Zuordnung der Sterbefälle erfolgt entsprechend dem letzten Hauptwohnsitz der verstorbenen Personen unabhängig vom Sterbeort. Sie stützt sich auf die Todesbescheinigung, die von den zur Leichenschau bestellten Ärztinnen und Ärzten ausgefüllt wurde, sowie auf die Sterbefallmeldungen der Standesämter. Der vertrauliche Teil der Todesbescheinigung enthält die in Zusammenhang mit dem Todesfall diagnostizierten Krankheitszustände in einer Kausalkette. Hierbei wird unterschieden, welches Leiden den Tod unmittelbar herbeigeführt hat, welche Krankheiten oder äußeren Ursachen dem Leiden ursächlich vorausgegangen sind sowie andere wesentliche Krankheitszustände, die zum Zeitpunkt des Todes bestanden haben. Neben der Todesursache wird das Alter, das Geschlecht und der letzte Wohnsitz der verstorbenen Person erfasst.

Die Todesbescheinigungen gehen dem Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) von den einzelnen Gesundheitsämtern zur zentralen Aufbereitung zu. Hier werden sie mit den standesamtlichen Sterbefallmeldungen zusammengeführt, um die Todesursache in verschlüsselter Form in die Sterbefallmeldung zu übertragen. Mehr lesen Sie in den methodischen Hinweisen.

Durch das einheitliche methodische Vorgehen (Vollerhebung, einheitliche Systematik der ICD-10 in der 10. Revision) und die Kontinuität der Erhebung wird sichergestellt, dass bundesweit einheitlich aufbereitete Daten zur Verfügung stehen. Diese können auch der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung gestellt werden.

Wie oft werden die Todesursachen in Niedersachsen veröffentlicht?

Die niedersächsische Todesursachenstatistik wird jährlich veröffentlicht.

Wo liegen die Grenzen der Todesursachenstatistik?

Zur Verschlüsselung der Todesursachen liegt der Statistik die ICD (Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme der WHO) zu Grunde. Dies ermöglicht eine internationale Vergleichbarkeit der Daten. Die Ärztinnen und Ärzte haben die Möglichkeit, verschiedene Todesursachen auf den Todesbescheinigungen zu vermerken, was letztlich die Aussagefähigkeit der gesamten Statistik erhöht.

Im Sinne der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung und -sicherung führt das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) jährlich Schulungen für die Signiererinnen und Signierer der Statistischen Landesämter durch. Dadurch soll eine einheitliche Signierung von Krankheitsbildern bundesweit gewährleistet werden.

Wozu dient die Todesursachenstatistik Niedersachsen und wer nutzt sie?

Aus den Ergebnissen der Todesursachenstatistik können Handlungsempfehlungen und Strategien für die Gesundheitspolitik und die epidemiologische Forschung abgeleitet werden. Im Kern geht es um die Frage, durch welche präventiven und medizinisch-kurativen Maßnahmen sich die Lebenserwartung und -qualität der Bevölkerung erhöhen lässt.

Weiterhin kann mithilfe der Statistik ermittelt werden, welche Ursachen in Niedersachsen innerhalb eines Jahres am häufigsten zum Tode führten. Dies erfolgt auch auf Kreisebene. Hier kann es besonders interessant sein, welche Krankheiten oder sonstige Todesursachen regional besonders häufig oder selten auftraten (z. B. Herzinfarkt oder Krebs). Auch die zeitliche Veränderung der todesursachenspezifischen Sterblichkeit lässt sich anhand der Todesursachenstatistik untersuchen.

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