Herr Schünemann
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Erhebung der Bodennutzung landwirtschaftlicher Betriebe in Niedersachsen
Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)
Niedersachsen wird häufig als „Kartoffelland“ bezeichnet. Kann man wirklich weit und breit nur Kartoffeln in Niedersachsen sehen? Sind es nicht doch eher Weiden? Denn Niedersachsen ist doch auch Pferdeland? Aber auch den Weizen sollte man nicht vergessen. Informationen über die Nutzung der Bodenflächen landwirtschaftlicher Betriebe in Niedersachsen liefert die Erhebung der Bodennutzung landwirtschaftlicher Betriebe (BO).
Die BO erfasst jährlich Informationen über die Bodennutzung der landwirtschaftlichen Betriebe. Sie erhebt die Anbauflächen auf dem Ackerland, Dauerkulturen wie Baum- und Beerenobstanlagen, Baumschulen und Rebflächen sowie Dauergrünland (z. B. Weiden) in Niedersachsen. Weiterhin werden Daten über die Erzeugung von Speisepilzen und sonstige Flächen der Betriebe (Waldflächen, Hof und Gebäude) erhoben. Ebenso werden ökologisch bewirtschaftete Flächen separat erfasst.
Die Durchführung der Erhebung der Bodennutzung landwirtschaftlicher Betriebe in Niedersachsen
Die BO wird jährlich durchgeführt. Die Erhebung ist gesetzlich vorgeschrieben, weshalb jeder Betrieb, der die Erfassungsgrenze nach §91 Agrarstatistikgesetz erreicht oder überschreitet, Teil der Erhebung ist. Es handelt sich um eine Vollerhebung, die ausschließlich anhand von Sekundärdaten erstellt wird. Sie wird in allen Ländern der europäischen Union durchgeführt.
Die Sekundärdaten stammen aus den Informationen des Förderantrags, die ein Betrieb im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (InVeKoS-Daten; Integriertes Verwaltungs- und Kontrollsystem) abgegeben hat. Liegen keine Antragsdaten vor, so werden Vorerhebungsdaten zur Hilfe genommen. Für diese Erhebung werden keine Betriebe kontaktiert. Weitere Informationen sind in den Methodischen Hinweisen zu finden.
In den Jahren, in denen eine Agrarstrukturerhebung oder die Landwirtschaftszählung stattfindet, ist die BO Bestandteil dieser Erhebungen.
Welche Daten werden zur Nutzung der Bodenflächen in Niedersachsen erhoben und wie findet die Erhebung statt?
Erhoben wird einerseits der Anbau auf dem Ackerland – zum Beispiel Getreide wie Winterweizen, Winterroggen, Wintergerste und Körnermais, Hackfrüchte wie Kartoffeln und Zuckerrüben oder andere Feldfrüchte wie beispielsweise Winterraps oder Sojabohnen. Andererseits wird neben der Ackerlandnutzung auch die Nutzung der Dauerkulturflächen wie Baumschulen und Obstplantagen erfragt. Ebenso werden die Dauergrünlandflächen wie zum Beispiel die Weiden berücksichtigt, zusätzlich erfasst die BO sonstige Flächen der landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen wie die Waldflächen. Zusätzlich findet eine Erfassung der ökologisch bewirtschafteten Flächen separat statt.
Veröffentlichung der Ergebnisse zur Bodennutzung in Niedersachsen
Erste vorläufige Ergebnisse stehen im Sommer des Erhebungsjahres zur Verfügung. Im Herbst desselben Jahres liegen endgültige Ergebnisse vor. Nach Abschluss der Erhebung werden die Daten zum Beispiel in Form von Tabellen, Karten und Fachbeiträgen zu Ergebnissen aufbereitet. Die Einzelangaben unterliegen dabei der statistischen Geheimhaltung.
Die Ergebnisse werden ab dem Jahr 2026 auf Kreisebene veröffentlicht. In den Vorjahren konnten die Daten außer im Jahr einer Landwirtschaftszählung nur auf Landes- und NUTS2-Ebene dargestellt werden, da es sich bis 2026 um eine repräsentative Statistik mit Stichprobe handelte.
Weshalb ist die Bodennutzungshaupterhebung wichtig?
Die BO liefert einen Überblick über die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen in Niedersachsen. Ziel der Erhebung ist die Gewinnung aktueller, wirklichkeitsgetreuer, statistischer Informationen über die Hauptnutzungsarten landwirtschaftlicher Flächen und den Anbau auf dem Ackerland nach Nutzungszweck, Kultur- und Pflanzenarten. Die Ergebnisse dienen der Ernteermittlung, so werden die Flächen zur Hochrechnung von Ernteerträgen genutzt. Sie sind damit ein wichtiger Baustein zur Ermittlung der Versorgungssicherheit in Deutschland. Weiterhin dienen sie als notwendige statistische Grundlage für politische Maßnahmen und Entscheidungen.
Mit den Ergebnissen werden zugleich die statistischen Anforderungen der Europäischen Union zur pflanzlichen Erzeugung abgedeckt.
Die BO ist nicht zu verwechseln mit der Flächenstatistik. Diese umfasst alle Flächen Niedersachsens, von den Siedlungs- und Verkehrsflächen bis hin zu den Waldflächen des Landes.
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