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Belastungspotenzial der Luft in Niedersachsen

Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)


Ein Mann schreibt HFKW mit einem Textmarker an eine Glaswand. Bildrechte: ©CrazyCloud - stock.adobe.com

Treibhausgase (THG) nach dem Kyotoprotokoll sind ständiger Begleiter der Klimaforschung und klimapolitischen Debatte. Es ist lange bekannt, dass die Anreicherung der Erdatmosphäre mit THG den Treibhauseffekt mit der globalen Klimaerwärmung ausgelöst hat.

Neben dem prominentesten Vertreter dieser klimaschädigenden Gase, dem Kohlenstoffdioxid (CO2), das insbesondere durch Energieerzeugung und -verbrauch auf der Grundlage fossiler Energieträger emittiert wird und einen großen Anteil am Treibhausgasaufkommen hat, sind Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O) und auch die hier erhobenen sogenannten F-Gase (fluorierte THG) ein Teil der THG. F-Gase sind nicht natürlich vorkommende Gase, die in verschiedenen industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen.

Bei den im Rahmen der Statistik über klimawirksame Stoffe gemäß Umweltstatistikgesetz erhobenen THG handelt es sich um vollhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW). Die fluorierten Treibhausgase werden hauptsächlich als Kältemittel in Kälte- und Klimaanlagen und als Treibmittel bei der Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen sowie Aerosolen verwendet. Sie liegen in geschlossenen Systemen vor, sind Hilfsstoffe in der Produktion oder werden in Produkte eingebaut. Dennoch sind sie durch eine Freisetzung potenziell eine Gefährdung für die Atmosphäre: Die erhobenen Fluorkohlenwasserstoffe wirken sich je nach Substanz sehr stark auf das ⁠Klima⁠ aus, der Effekt ist 100- bis 17.000-mal höher als bei CO2. Die erhobenen THG sind Teil des Klimafolgenmonitorings Niedersachsens.

Welche Daten werden zu klimawirksamen Stoffen in Niedersachsen erfasst und aus welchen Quellen stammen diese? Wie wird die Statistik erstellt?

Die Erhebung umfasst ausschließlich Fluor-Derivate der aliphatischen und cyclischen Kohlenwasserstoffe mit bis zu zehn Kohlenstoffatomen. Erhoben wird die Verwendung nach Einsatzbereichen und Stoffarten in Niedersachsen. Zudem werden Blends erfasst. Blends sind Gemische oder Zubereitungen aus zwei oder mehr Stoffen, die mindestens einen klimawirksamen Stoff enthalten. Sie werden als Ersatzstoffe für die verbotenen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) eingesetzt.

Befragt werden Unternehmen in Niedersachsen, die diese Stoffe und Gemische

  • herstellen,
  • ein- oder ausführen oder
  • in Mengen von mehr als 20 Kilogramm pro Stoff und Jahr zur Herstellung, Instandhaltung, Wartung oder Reinigung von Erzeugnissen verwenden.

Wie oft werden die Daten aktualisiert?

Die Daten zu klimawirksamen Stoffen erhebt das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) jährlich.

Wozu dienen die Daten zu den Umweltbelastungen in Niedersachsen und wer nutzt sie?

Die Ergebnisse der Erhebung bestimmter klimawirksamer Stoffe in Niedersachsen fließen in die Treibhausgasberechnungen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen der Länder (UGRdL) ein und sind Bestandteil der Nachhaltigkeitsberichterstattung zur Nachhaltigkeitsstrategie Niedersachsens sowie der Treibhausgasbeobachtung in Niedersachsen.

Hauptnutzende der Ergebnisse sind das Umweltministerium, Wirtschaftsverbände, Medien und Wissenschaft, wie zum Beispiel Hochschulen oder Forschungsinstitute.

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