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Baupreise in Niedersachsen

Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)


Mehrere Münzstapel liegen neben und vor kleinen symbolischen Häusern. Bildrechte: ©zephyr_p - stock.adobe.com

Die Statistik der Bauleistungspreise in Niedersachsen weist die Entwicklung der Preise für den Neubau und die Instandhaltung von Bauwerken aus. Für folgende Bauwerke wird der Baupreisindex berechnet:

  • für den konventionellen Neubau im Hochbau (Wohngebäude, Bürogebäude und gewerbliche Betriebsgebäude),
  • für den Neubau im Tiefbau (Straßen, Brücken, Ortskanäle) und
  • für die Instandhaltung von Wohngebäuden.

Dafür erhebt das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) die Preise für 173 verschiedene Bauleistungen vierteljährlich bei rund 490 Bauunternehmen in Niedersachsen.


Eine Überarbeitung der Indizes der Bauleistungspreise findet turnusmäßig alle fünf Jahre statt. Die Umstellung auf das neue Basisjahr 2015 = 100 erfolgte mit dem Berichtsmonat August 2018. Weitere Informationen dazu bieten die methodischen Hinweise.

Entwicklung der Baupreisindizes (Indexpunkte) für ausgewählte Bauwerke im konventionellen Bau in Niedersachsen in der Darstellung von Februar 2017 bis Februar 2024   Bildrechte: Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) 2024.

Was wird in der Statistik der Baupreise in Niedersachsen erfasst?

In der Statistik der Baupreise werden Kosten für ausgewählte, fest umrissene Bauleistungen erhoben, die beim Neubau und der Instandhaltung von Bauwerken erbracht und vom Bauherrn gezahlt werden.

Die getätigten Bauleistungen werden von den Bauunternehmen entsprechend ihrer Ausführungen konkretisiert. Damit beziehen sich die erhobenen Preise bei jedem Unternehmen immer auf den gleichen Sachverhalt, also auf die gleiche Bauleistung. Die Bauunternehmen melden dem LSN den Marktpreis bei Auftragsvergabe ohne Mehrwertsteuer/Umsatzsteuer, nicht den Angebotspreis.

Der Baupreisindex für den Neubau von Wohngebäuden wird differenziert nach Rohbauarbeiten und Ausbauarbeiten. Zu den Rohbauarbeiten gehören unter anderem Erdarbeiten, Betonarbeiten, Mauerarbeiten, Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten sowie Zimmer- und Holzbauarbeiten. Zu den Ausbauarbeiten zählen unter anderem Tischlerarbeiten, Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen sowie Metallbauarbeiten und Trockenbauarbeiten.

Für den Neubau von Nichtwohngebäuden ermittelt das LSN Indizes für „Bürogebäude“ sowie für „Gewerbliche Betriebsgebäude“. Diese setzen sich ebenfalls aus Rohbauarbeiten und Ausbauarbeiten zusammen.

Zusätzlich weist das LSN auch die Preisentwicklungen für die Instandhaltung von Wohngebäuden und für Schönheitsreparaturen in Wohnungen nach. Außerdem enthält die Statistik der Baupreise in Niedersachsen auch den Preisindex für Außenanlagen von Wohngebäuden.

Die Preisentwicklungen im „Straßenbau“, bei „Brücken im Straßenbau“ und bei „Ortskanälen“ zählen zum Ingenieurbau und zum Infrastrukturanlagenbau. Beim „Straßenbau“ werden unter anderem die Kosten für den Verkehrswegebau erhoben, zum Beispiel die Kosten für die Oberbauschichten aus Asphalt. Bei der Position „Brücken im Straßenbau“ sind die Betonarbeiten ein wichtiger Kostenfaktor. Bei der Erstellung von Ortskanälen erhebt das LSN unter anderem die Kosten für Entwässerungskanalarbeiten und Erdarbeiten.

Der Baukostenindex für Wohngebäude hingegen misst die durchschnittliche Preisentwicklung der eingesetzten Produktionsfaktoren bei Bauunternehmen. Folgende Kosten fließen in diesen Index ein: insbesondere die Arbeit und das Material, aber auch die Kosten für Ausrüstung, Energie, Transport und sonstige Kostenfaktoren. Honorare für Architektinnen und Architekten sowie der Preis für das Baugrundstück sind weder Bestandteil eines Baupreisindex noch eines Baukostenindex.

Wie findet die Erhebung der Baupreise in Niedersachsen statt?

In Niedersachsen melden die ausgewählten Bauunternehmen die Baupreise quartalsweise in schriftlicher Form an das LSN. Die einzelnen Bauleistungen (Erhebungspositionen) sind im Erhebungsbogen allgemein beschrieben. Die getätigten Bauleistungen werden dann von den Bauunternehmen konkretisiert, entsprechend den Ausführungen der Bauleistungen bei diesem Unternehmen. Damit beziehen sich die erhobenen Preise bei jedem Unternehmen immer auf den gleichen Sachverhalt, das heißt auf die gleiche konkrete Bauleistung.

In den Monaten Februar, Mai, August und November findet die Erhebung der Preise für die jeweiligen Bauleistungen in Niedersachsen statt. Rund 2.600 verschiedene Bauleistungspreise dienen als Grundlage für die Berechnung der Baupreisindizes.

Die Baupreisindizes für ausgewählte Bauwerke im konventionellen Bau werden jeweils am Ende des Quartals veröffentlicht.

Wozu dient die Erhebung der Baupreise?

Die erhobenen Bauleistungspreise in Niedersachsen verwendet das LSN zur Berechnung von Preisindizes für ausgewählte Bauwerke. Diese ermittelten Baupreisindizes dienen der Konjunkturbeobachtung im Baugewerbe.

Unternehmen und Behörden ziehen Preisindizes für Bauwerke für die Schätzung aktueller Verkehrswerte heran. Vergleichbar mit dem Verbraucherpreisindex können diese Werte zudem in privaten Verträgen in Form von Wertsicherungsklauseln als Wertsicherungsmaßstab eingesetzt werden. Des Weiteren fließen Preisindizes für Bauwerke auch in anderen Statistiken ein, beispielsweise im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Außerdem dienen Baupreisindizes zur Deflationierung (im Sinne einer Preisbereinigung) anderer wirtschaftsstatistischer Größen wie der Auftragseingänge/-bestände im Baugewerbe.
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