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SatAgrarStat – Fernerkundung in der Erntestatistik Niedersachsen

Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)


Ein Luftbild mehrerer Felder. Bildrechte: ©hungry_herbivore - stock.adobe.com

Im Jahr 2018 startete unter der wissenschaftlichen Leitung des Instituts für Pflanzenbau und Bodenkunde, dem Julius Kühn-Institut (JKI), das Projekt SatAgrarStat. Koordiniert durch das Statistische Bundesamt (StBA) und in Kooperation mit weiteren Ländern werden die Einsatzmöglichkeiten und der Nutzen von Satellitendaten für die Erntestatistik untersucht. Ziel ist es, den Ertrag bestimmter Feldfrüchte frühzeitig zur Ernte zu bestimmen.

Die Ergebnisse sollen die Ernteberichterstatterinnen und Ernteberichterstatter der Ernte- und Betriebsberichterstattung entlasten, die Genauigkeit der bisherigen Erhebung verbessern und eine Regionalisierung der Daten vorantreiben.


Wie ist das Projekt aufgebaut und welche Daten werden genutzt?

Die Koordination des Projekts liegt in den Händen des StBA. Datenverarbeitung, Forschung und Entwicklung betreut das JKI. Die teilnehmenden Statistischen Ämter der Länder sind für die Datenerhebung und -aufbereitung sowie Überprüfung, Dokumentation und Verbreitung der Forschungsergebnisse zuständig. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf den in Deutschland wichtigsten Fruchtarten wie Winterweizen, Sommergerste und Winterraps sowie Wintergerste.

Neben den aus Satellitendaten berechneten Werten werden Referenzdaten durch Messungen am Boden erhoben. Nur so lässt sich die Genauigkeit und Validität der Methode ermitteln. Die Daten liefern freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung des entsprechenden Landesamtes. Diese haben durch eine WebApp exklusiven Zugriff auf die Auswertung der gemeldeten Flächen. Die Teilnahme am Projekt wird vergütet. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Teilnahme finden Sie hier.

Datenerhebung am Boden

An fünf Terminen werden die teilnehmenden Betriebe zu den gemeldeten Flächen nach Aussaatzeitpunkt, Anbaufläche, Ernteschätzung und zum Schluss gewogener Ertrag, Auswinterung (Winterschäden), Schäden im Bestand sowie BBCH-Stadium (Skala für Entwicklungsstadien bei Pflanzen) befragt. Die erhobenen Daten werden zusammen mit Erhebungen von Versuchsfeldern des JKI sowie den Satellitendaten des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der Europäischen Union verarbeitet und ausgewertet. Die Auswertung der Fernerkundungsdaten erfolgt anhand eines Modells des JKI. Weitere Informationen zur In-Situ Datenerhebung sowie zur Aufbereitung und Nutzung der Satellitendaten sowie zur Auswertung finden Sie in den methodischen Hinweisen.

Schätzung von Erträgen – Grenzen der Methode

Erste Ergebnisse für das Projektjahr 2018 zeigen insbesondere bei Winterweizen sehr gute Übereinstimmungen mit den Referenzdaten. Bei Winterraps und Sommergerste weisen die berechneten und die gemessenen Werte noch deutliche Abweichungen auf. Als Gründe sind eine noch geringe Datenlage und eine kurze Projektzeit sowie der trockene, heiße Ausnahmesommer zu betrachten.Einen ersten Überblick über die Ergebnisse finden Sie hier.

Das Projektjahr 2019 wird aktuell ausgewertet. Die Ergebnisse werden im Anschluss auf dieser Seite zur Verfügung stehen.

Die Grenzen der Methode liegen besonders in technischen Aspekten. Bei Wolkenbedeckung werden durch den Satellit keine dem Zweck entsprechenden Daten generiert. Des Weiteren ist die Auflösung des Rasters mit 10 mal 10 Metern sehr hoch, aber nicht Feldgrenzen genau. Bisher ist die Methodik auf Vorwissen zur Fruchtart auf den Feldern angewiesen. Verschiedene Projekte versuchen auch diese Fragestellung mittels Fernerkundung zu beantworten (siehe Infokasten).

Wem nutzen die Ergebnisse?

Die Ergebnisse unterstützen die Regionalisierung der Ertragsergebnisse und tragen zur Digitalisierung in der Verwaltung bei. Ein weiteres großes Ziel ist die Entlastung der Auskunftspflichtigen sowie die Erhebung valider und objektiver Ergebnisse.

Wie sieht die Zukunft aus?

Das Projekt wird in den Jahren 2020-2023 weitergeführt. Bei Neuigkeiten zum Projekt wird der Inhalt dieser Seite aktualisiert.

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