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Ergebnisse des Zensus 2022
Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)
Die Veröffentlichung der Ergebnisse des Zensus 2022 begann am 25. Juni 2024 mit einer Pressekonferenz der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Die Ergebnisse des Zensus wurden ab dem 25. Juni 2024 schrittweise veröffentlicht. Aktuell stehen folgende Produkte zur Verfügung:
Ergebnisse des Zensus 2022 in Niedersachsen
Altersstruktur in Niedersachsen
Im Zensus wurden neben der Ermittlung der Einwohnerzahl auch Angaben zur Bevölkerungsstruktur erhoben. Das Alter der Personen entspricht dabei dem am jeweiligen Zensusstichtag vollendeten Lebensjahr. Während in den jüngeren Altersgruppen bis zum Alter von 34 Jahren die männliche Bevölkerung überwog, war es ab der Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen die weibliche. In den anderen Altersgruppen gab es keine nennenswerten geschlechtsspezifischen Unterschiede.
Die Bevölkerungspyramide ähnelt einer Urnenform: Bei hoher Lebenserwartung und kontinuierlich abnehmenden Geburtenzahlen schrumpft die Bevölkerung über lange Zeit. Die Altersgruppen der 50- bis 59-Jährigen waren über beide Geschlechter hinweg am stärksten besetzt.
Familien und Haushalte
In Niedersachsen waren im Mai 2022 28,7% der volljährigen Bevölkerung ledig und 52,3% der Menschen waren verheiratet oder lebten in einer eingetragenen Partnerschaft. Mit zunehmendem Alter sank der Anteil an ledigen Personen. Ab dem Alter von 35 bis 39 Jahren überwogen die verheirateten oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebenden Personen. Hochbetagte Menschen im Alter von 85 Jahren und mehr waren überwiegend verwitwet bzw. die eingetragene Lebenspartnerin oder der eingetragene Lebenspartner war bereits verstorben.
Ein privater Haushalt besteht aus mindestens einer Person. Zugrunde gelegt wird das "Konzept des gemeinsamen Wohnens": Alle Personen, die, unabhängig von ihrem Wohnstatus (Haupt-/Nebenwohnsitz), gemeinsam in einer Wohnung leben, gelten als Mitglieder desselben privaten Haushalts, sodass es einen privaten Haushalt pro belegte Wohnung gibt. Hierbei kann in einem Haushalt nur je eine Kernfamilie existieren. Die Kernfamilie setzt sich zusammen aus der Bezugsperson des privaten Haushalts und mindestens einer weiteren Person, z. B. der Partnerin/dem Partner oder mindestens einem Kind der Bezugsperson. Dieses Familienkonzept ist auf Beziehungen ersten Grades (zwischen Eltern und Kindern) beschränkt. Weitere im Haushalt lebende Personen sind nicht der Kernfamilie zugeordnet. Personen in Gemeinschaftsunterkünften sind hier nicht enthalten, sondern nur Personen, die eine eigene Haushaltsführung aufweisen.
Die Mehrheit der Haushalte in Niedersachsen waren am Zensusstichtag Einpersonenhaushalte (41,2%). Es folgten mit rund einem Viertel Paarhaushalte ohne Kind und mit rund einem Fünftel Paarhaushalte mit Kind(ern). Bei den Alleinerziehenden (7,4%) handelte es sich überwiegend um Mütter (5,9%).
Migration
Zum Zensusstichtag 15.05.2022 hatte der überwiegende Teil der Bevölkerung in Niedersachsen keine Einwanderungsgeschichte (79,0%). Der Großteil der Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte waren selbst Eingewanderte (84,2%). Der Rest waren Nachkommen von Eingewanderten (15,8%). Eine Einwanderungsgeschichte haben Personen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile nach Deutschland eingewandert sind. Maßgeblich ist dabei der Staat einer Person zum Zeitpunkt ihrer Geburt. Die Informationen zur Nachkommenschaft von zugewanderten Personen, unabhängig von beid- oder einseitiger Einwanderungsgeschichte, kann nur für Personen bis einschließlich 18 Jahren, die in derselben Gemeinde wie ihre Eltern gemeldet sind, ausgewiesen werden. Das Konzept der Einwanderungsgeschichte ersetzt das Konzept des Migrationshintergrundes aus dem Zensus 2011.
Staatsangehörigkeiten in Niedersachsen
Das Merkmal Staatsangehörigkeit unterscheidet zwischen Personen deutscher und nicht-deutscher Staatsangehörigkeit. Personen mit einer deutschen Staatsangehörigkeit gelten als Deutsche, unabhängig vom Vorliegen weiterer Staatsangehörigkeiten. In Niedersachsen hatten am Zensus-Stichtag 89,7% der Bevölkerung die deutsche Staatsangehörigkeit, 10,3% hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Wohnen in Niedersachsen
In Niedersachsen gab es zum Zensusstichtag mehr als 4,1 Mio. Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum. Die meisten Wohnungen wurden entweder selbst bewohnt (47,7%) oder zu Wohnzwecken vermietet (47,0%).
In Niedersachsen gab es zum Zensusstichtag 2022 mehr als 1 Mio. Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum, die in den Baujahren 1950-1969 errichtet wurden. Mit Baujahr ist das Jahr der Bezugsfertigstellung des Gebäudes gemeint. Bei Um-, An- und Erweiterungsbauten am Haus gilt das ursprüngliche Baujahr des Gebäudes. Bei vollkommen zerstörten und wieder aufgebauten Gebäuden gilt das Jahr des Wiederaufbaus als Baujahr.
Die durchschnittliche Nettokaltmiete in Niedersachsen lag zum Zensusstichtag 15.05.2022 bei 6,56 Euro pro Quadratmeter (€/m²). Unter den Landkreisen und kreisfreien Städten gab es im Landkreis Harburg mit 8,17 €/m² die höchsten durchschnittlichen Nettokaltmieten. Die niedrigste durchschnittliche Nettokaltmiete wies mit 4,56 €/m² der Landkreis Holzminden auf. Im überwiegenden Teil der Landkreise und kreisfreien Städte lag die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 5 bis 7 €/m².
Heizen
Der am häufigsten verwendete Energieträger der Heizung in Niedersachsen war zum Zensusstichtag Gas, mit dem über 70% aller Gebäude mit Wohnraum beheizt wurden. An zweiter Stelle folgte Heizöl (14,1%), gefolgt von Fernwärme (verschiedene Energieträger) (7,7%). Gebäude, in denen Solarenergie, Geothermie oder eine Wärmepumpe als Energiequelle der Heizung genutzt wurde, hatten am Zensusstichtag einen Anteil von 2,1%. Bei mehreren Energieträgern im Gebäude wird derjenige erfasst, durch den der größte Teil der Wohnfläche beheizt wird. Bei Passivhäusern wird der Restwärmebedarf durch eine zusätzliche Quelle gedeckt, die in diesem Fall angegeben wird.
Pressekontakt Zensus:
Herr Gieseler
Tel. 0511 9898-1016
Informationen aus der Erhebungsphase